Karl Heinrich Bartisius (1798-1866), Regierungsrat, Stadtrat und Schuldezernent in Königsberg. Karl Heinrich Bartisius ist Zeuge großer gesellschaftlicher Umwälzungen: "...die verflossenen sechzig Jahre des 19ten Jahrhunderts (haben) die Stadt nicht allein in ihrem äußern Ansehen, sondern auch in ihren inneren Beziehungen so verändert, daß sie nicht mehr jetzt dieselbe ist, welche sie im Jahre 1800 war ... Unter solchen Umständen erscheint ein Vergleich zwischen den jetzigen Zuständen und denen zu Anfang dieses Jahrhunderts nicht ohne Interesse ..."Nach dem Tod seiner Frau im Jahre 1858 und Überwindung einer schweren Krankheit beschäftigt sich der seit 1852 erblindete Bartisius damit, dass er seine während früherer Jahre angefertigten Notizen zusammenfasst, "oder vielmehr den Knaben, die ich mir deshalb hielt, in die Feder dictierte." Vor dem Hintergrund der Feldzüge Napoleons nach und durch Ostpreußen, handelt es sich um die Handschriften "Zustände und Gebräuche in der Stadt Königsberg" während seiner Schulzeit nach der Reform Wilhelm von Humboldts, die Studentenjahre unter berühmten Professoren in der Nachfolge Kants, die Burschenschaftsbewegung, den "Mehltau der Demagogenriecherei", "Soldatisches" und das "Militairwesen" in Preußen ... Ein längerer Aufenthalt in Berlin zur "mündlichen Prüfung bei der Ober-Examinations-Commission" veranlasst Bartisius zu einer lebendigen Schilderung des damaligen Berliner Hof- und Theaterlebens. Bartisius gehört dem "mittleren Bürgerstand" an. Sein Leben lang hat er geschrieben: Tagebücher, Gedichte, Reden, familiäre Aufzeichnungen, Aufsätze verschiedener Art. Darauf kann er für dieses vielfältige und eindringliche Bild seiner Zeit und seiner Stadt zurückgreifen.Der Band ist reich bebildert. Das umfassende Personenverzeichnis erschließt ein weites Tableau zeitgenössischer, vor allem Königsberger Persönlichkeiten.
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