»Jeder Bedrohte muss aufgenommen werden!« - »Wie sollen wir mehr als 1 Million Flüchtlinge bewältigen?« Die Flüchtlingsdebatte pendelt zwischen der gesinnungsethischen und der verantwortungsethischen Position hin und her. Konrad Ott vergleicht beide Ansätze und bietet damit ethische Orientierung über unsere moralische Verantwortung in der Flüchtlingsfrage.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Gustav Seibt liest Konrad Otts Band "Zuwanderung und Moral" als Drehbuch zur aktuellen Flüchtlingsdebatte. Der Umweltethiker ordnet die jeweiligen Argumente übersichtlich den Kategorien "Verantwortungsethik" und "Gesinnungsethik" zu und zeigt anhand einer Literatur von Kant über Alain Badiou bis Slavoj Zizek, dass bedingungslose Hilfe zu einer "herrschaftsfreien" Menschheit führt. Daher plädiert er für Abwägungen im Sinne der Verantwortungsethik, die auch die Folgen ihres Tun berücksichtigt, fasst der Kritiker zusammen. Ott erscheint ihm hier als "konservativer Sozialdemokrat", der mit satirischen, aber sympathischen Seitenhieben auf Gesinnungsethiker unter anderem eine Neuformulierung des Asylparagrafen 16a fordert und dabei stets wendig und klug argumentiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH