Die Studie analysiert die Voraussetzungen, Planung und Durchführung des Geschlossenen Arbeitseinsatzes österreichischer Jüdinnen und Juden von 1938 bis 1945. Die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ursachen werden ebenso erstmals systematisch beschrieben, wie dessen Umfang und Verlauf. Aufgrund der massiven Verarmung in der jüdischen Bevölkerung hatte die österreichische Arbeitsverwaltung schon im Herbst 1938 Hunderte jüdische Erwerbslose in separaten Baukolonnen beschäftigt. Der Einsatz wurde Vorbild für das ganze Deutsche Reich. Der "Geschlossene Arbeitseinsatz" war ein Grundelement der nach dem Novemberprogrom von der NS-Führung eingeführten Verfolgungsstrategie, die forcierte Vertreibung mit der strikten Trennung jeder nichtauswanderungsfähigen Juden von der NS-Gesellschaft verband. Zunächst wurden die bei den Arbeitsämtern registrierten erwerbslosen Juden rekrutiert, später die arbeitsfähigen Frauen und Männer, nach deren Deportation fast alle in "Mischehen" lebende Juden bzw. viele "Mischlinge". Die in Wien eingerichtete "Judenvermittlunsstelle" des Arbeitsamtes organisierte den bisher weitgehend unbeschriebenen Zwangseinsatz unabhängigvon der SS und deren KZ-System. Tausende österreichische Juden wurden mit schwersten körperlichen Arbeiten unter diskriminierenden Konditionen zwangsbeschäftigt und dafür bis heute nicht entschädigt. Öffentliche Unternehmen, die Privatwirtschaft und die Wehrmacht profitierten von der Zwangsarbeit. Juden waren in Wien und Umgebung sowie in 65 Lagern in Österreich und Deutschland eingesetzt. Viele dieser Lager werden erstmals nachgewiesen. Vielfach unbekannte Dokumente aus Archiven in Österreich, Deutschland, den USA und Israel sowie Tagebücher, Erinnerungen und Interviews mit Überlebenden erlauben einen detaillierten Einblick in die Lebensumstände der Zwangsbeschäftigten.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das große Verdienst dieses Buches, so die Rezensentin Gabriele Anderl, ist es, die Zwangsarbeit österreichischer Juden außerhalb der KZ "erstmals systematisch und als eigenständiges Thema" zu behandeln. Von besonderem Interesse sei die Beschreibung des Unterschieds zwischen Österreich nach dem Anschluss (der "Ostmark") und dem "Altreich", aber auch der "gegenseitigen Dynamisierung". Der Einsatz in den sogenannten "Umschulungslagern", die dazu in Arbeitslager umgewandelt wurden, diente gar als Vorbild für das "Altreich", so Anderl. Bis zu den in jüngster Zeit getroffenen Regelungen verweigerte Österreich genauso wie Deutschland Entschädigungen für die Zwangsarbeit. Anderl findet das Buch wichtig und - gerade angesichts der "ungünstigen Quellenlage" - rundum gelungen: die Darstellung sei "brillant", man werde über ein bisher eher unbekanntes Kapitel der Geschichte des Dritten Reiches informiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"When Gruner compares measures taken in Austria with those in Germany, he shows that Austrian authorities were frequently hurrying ahead of 'the central policy in the Altreich.'(...) The fascination of history sometimes can be found in the details." (Austrian History Yearbook)"Der Innsbrucker Studien-Verlag hat jetzt zwei für das allgemeine Verständnis des Judentums wichtige Werke publiziert: 'Jüdische Identitäten' (Hrsg. Klaus Hödl) und 'Zwangsarbeit und Verfolgung - Österreichische Juden im NS-Staat 1938 - 45' von Wolf Gruner. Wolf Gruner analysiert umfassend Voraussetzungen, Planung und Durchführung des 'Geschlossenen Arbeitseinsatzes' österreichischer Jüdinnen und Juden von 1938 bis 1945. Erstmals werden dabei die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge ebenso systematisch beschrieben wie Ausmaß und Verlauf." (TRIBÜNE)
"Über Ernährung , Krankheiten, Löhne oder Unterbringung werden zahlreiche Details offen gelegt ... Schon kurz nach dem 'Anschluss' im Herbst 1938 wurden hunderte von verarmten jüdischen Arbeitslosen in Baukolonnen einem Schreckensregiment unterworfen, das später 'modellhaft' auf den ganzen NS-Staat übertragen wurde. Das KZ-System wurde durch Arbeitslager ergänzt. Immerhin geht Österreich bei der Entschädigung voran." Stuttgarter Nachrichten "Trotz der ungünstigen Quellenlage (es sind kaum noch Zeugnisse der staatlichen Arbeitsverwaltung auffindbar) ist es Wolf Gruner gelungen, diesen kaum bekannten Aspekt der NS-Geschichte auf brillante Weise darzustellen und zu analysieren und gleichzeitig einen neuen Gesichtspunkt in die Diskussion um die Vorgeschichte der Endlösungspolitik einzubringen." (Neue Zürcher Zeitung)
"Der Innsbrucker Studien-Verlag: klein, aber hochkarätig. Spezialisiert auf Zeitgeschichte, Politik, Geschichte. Er startete eine neue Reihe, die jene nicht freut, die meinen, hinter die unerfreuliche Vergangenheit - gemeint ist die Zeit des Nationalsozialismus auch in Österreich - sollte endlich einmal ein Schlusspunkt gesetzt werden. In (Gruners) Buch wird erstmals diese Materie - des 'geschlossenen Arbeitseinsatzes' - am Beispiel Österreich aufgearbeitet, unter Berücksichtigung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge." (OÖNachrichten)
"Über Ernährung , Krankheiten, Löhne oder Unterbringung werden zahlreiche Details offen gelegt ... Schon kurz nach dem 'Anschluss' im Herbst 1938 wurden hunderte von verarmten jüdischen Arbeitslosen in Baukolonnen einem Schreckensregiment unterworfen, das später 'modellhaft' auf den ganzen NS-Staat übertragen wurde. Das KZ-System wurde durch Arbeitslager ergänzt. Immerhin geht Österreich bei der Entschädigung voran." Stuttgarter Nachrichten "Trotz der ungünstigen Quellenlage (es sind kaum noch Zeugnisse der staatlichen Arbeitsverwaltung auffindbar) ist es Wolf Gruner gelungen, diesen kaum bekannten Aspekt der NS-Geschichte auf brillante Weise darzustellen und zu analysieren und gleichzeitig einen neuen Gesichtspunkt in die Diskussion um die Vorgeschichte der Endlösungspolitik einzubringen." (Neue Zürcher Zeitung)
"Der Innsbrucker Studien-Verlag: klein, aber hochkarätig. Spezialisiert auf Zeitgeschichte, Politik, Geschichte. Er startete eine neue Reihe, die jene nicht freut, die meinen, hinter die unerfreuliche Vergangenheit - gemeint ist die Zeit des Nationalsozialismus auch in Österreich - sollte endlich einmal ein Schlusspunkt gesetzt werden. In (Gruners) Buch wird erstmals diese Materie - des 'geschlossenen Arbeitseinsatzes' - am Beispiel Österreich aufgearbeitet, unter Berücksichtigung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge." (OÖNachrichten)
"Der Innsbrucker Studien-Verlag hat jetzt zwei für das allgemeine Verständnis des Judentums wichtige Werke publiziert: 'Jüdische Identitäten' (Hrsg. Klaus Hödl) und 'Zwangsarbeit und Verfolgung - Österreichische Juden im NS-Staat 1938 - 45' von Wolf Gruner. Wolf Gruner analysiert umfassend Voraussetzungen, Planung und Durchführung des 'Geschlossenen Arbeitseinsatzes' österreichischer Jüdinnen und Juden von 1938 bis 1945. Erstmals werden dabei die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge ebenso systematisch beschrieben wie Ausmaß und Verlauf." (TRIBÜNE)
"Über Ernährung , Krankheiten, Löhne oder Unterbringung werden zahlreiche Details offen gelegt ... Schon kurz nach dem 'Anschluss' im Herbst 1938 wurden hunderte von verarmten jüdischen Arbeitslosen in Baukolonnen einem Schreckensregiment unterworfen, das später 'modellhaft' auf den ganzen NS-Staat übertragen wurde. Das KZ-System wurde durch Arbeitslager ergänzt. Immerhin geht Österreich bei der Entschädigungvoran." Stuttgarter Nachrichten "Trotz der ungünstigen Quellenlage (es sind kaum noch Zeugnisse der staatlichen Arbeitsverwaltung auffindbar) ist es Wolf Gruner gelungen, diesen kaum bekannten Aspekt der NS-Geschichte auf brillante Weise darzustellen und zu analysieren und gleichzeitig einen neuen Gesichtspunkt in die Diskussion um die Vorgeschichte der Endlösungspolitik einzubringen." (Neue Zürcher Zeitung)
"Der Innsbrucker Studien-Verlag: klein, aber hochkarätig. Spezialisiert auf Zeitgeschichte, Politik, Geschichte. Er startete eine neue Reihe, die jene nicht freut, die meinen, hinter die unerfreuliche Vergangenheit - gemeint ist die Zeit des Nationalsozialismus auch in Österreich - sollte endlich einmal ein Schlusspunkt gesetzt werden. In (Gruners) Buch wird erstmals diese Materie - des 'geschlossenen Arbeitseinsatzes' - am Beispiel Österreich aufgearbeitet, unter Berücksichtigung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge." (OÖNachrichten)"When Gruner compares measures taken in Austria with those in Germany, he shows that Austrian authorities were frequently hurrying ahead of 'the central policy in the Altreich.'(...) The fascination of history sometimes can be found in the details." (Austrian History Yearbook)
"Über Ernährung , Krankheiten, Löhne oder Unterbringung werden zahlreiche Details offen gelegt ... Schon kurz nach dem 'Anschluss' im Herbst 1938 wurden hunderte von verarmten jüdischen Arbeitslosen in Baukolonnen einem Schreckensregiment unterworfen, das später 'modellhaft' auf den ganzen NS-Staat übertragen wurde. Das KZ-System wurde durch Arbeitslager ergänzt. Immerhin geht Österreich bei der Entschädigungvoran." Stuttgarter Nachrichten "Trotz der ungünstigen Quellenlage (es sind kaum noch Zeugnisse der staatlichen Arbeitsverwaltung auffindbar) ist es Wolf Gruner gelungen, diesen kaum bekannten Aspekt der NS-Geschichte auf brillante Weise darzustellen und zu analysieren und gleichzeitig einen neuen Gesichtspunkt in die Diskussion um die Vorgeschichte der Endlösungspolitik einzubringen." (Neue Zürcher Zeitung)
"Der Innsbrucker Studien-Verlag: klein, aber hochkarätig. Spezialisiert auf Zeitgeschichte, Politik, Geschichte. Er startete eine neue Reihe, die jene nicht freut, die meinen, hinter die unerfreuliche Vergangenheit - gemeint ist die Zeit des Nationalsozialismus auch in Österreich - sollte endlich einmal ein Schlusspunkt gesetzt werden. In (Gruners) Buch wird erstmals diese Materie - des 'geschlossenen Arbeitseinsatzes' - am Beispiel Österreich aufgearbeitet, unter Berücksichtigung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge." (OÖNachrichten)"When Gruner compares measures taken in Austria with those in Germany, he shows that Austrian authorities were frequently hurrying ahead of 'the central policy in the Altreich.'(...) The fascination of history sometimes can be found in the details." (Austrian History Yearbook)