Übersetzen ist ein Prozess, der Konzentration und einen entspannten Geist erfordert. Die Zwangsstörung ist eine psychische Störung, die dazu führt, dass die Patienten etwas ständig wiederholen müssen, um es auf die bestmögliche Weise zu erledigen. Da es sich sowohl bei der Übersetzung als auch bei der Zwangsstörung um mentale Prozesse handelt, wurde in dieser Studie die Beziehung zwischen diesen beiden mentalen Prozessen untersucht. Zu diesem Zweck wurde zunächst der Oxford Placement Test an 100 fortgeschrittene Universitätsübersetzungsstudenten durchgeführt. Anschließend wurde bei 40 Teilnehmern, die sich auf dem gleichen Sprachniveau befanden, der Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCD) Test durchgeführt, um den Grad ihrer Störung zu ermitteln. Dann wurden sie gebeten, den ausgewählten Text zu übersetzen. Der Bewerter schlug 40 Minuten für die Übersetzung dieses Textes vor und bat die Teilnehmer, die Dauer ihrer Übersetzung zu schätzen. Die Daten wurden dann auf der Grundlage von Holmes' Karte der Übersetzungsstudien (Holmes 1988) untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zwangsstörung sowohl die Übersetzungsgenauigkeit als auch die Übersetzungsdauer beeinflusst. Die Ergebnisse dieser Untersuchung machen Übersetzer darauf aufmerksam, dass mentale Prozesse den Übersetzungsprozess beeinflussen können.