Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: Sehr gut, Universität Wien (Inst. f. Politikwissenschaften Wien), Veranstaltung: Das politische System des Nationalsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Meine Arbeit widmet sich dem Thema Zwangssterilisationen im Nationalsozialismus. Die Gründe für mich, genau dieses Thema zu wählen, sind vielfältig. Hauptmotivation war es, einer Strömung entgegenzuwirken, die mich persönlich sehr besorgt macht. In letzter Zeit wurde immer wieder "das Vergessen" im Bezug auf die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes eingefordert. Viele meinen, man solle die Dinge einfach ruhen lassen und nicht länger versuchen, die schreckliche Naziherrschaft zwischen 1933 und 1945 aufzuarbeiten. Ich persönlich bin da ganz konträrer Ansicht und kann mich deshalb nur voll und ganz Teddy Kollek anschließen, der meint: "...Die Geschichte des Dritten Reiches muss auch ein Stück Gegenwart bleiben. Nur solässt sie sich bewältigen. Wer die Augen vor der Vergangenheit verschließt, macht sich blind für die Zukunft..." Bevor man sich der Thematik der Zwangssterilisationen annähern kann, empfiehlt es sich wohl, zuerst herauszufinden, woher denn die "Ideologie" dazu stammt. Waren es die Nationalsozialisten selbst, die eines Tages beschlossen haben, "minderwertige Menschen mit Erbkrankheit und andere Randgruppen" zu sterilisieren - wenn nötig auch gegen deren Willen oder gab es schon vorher Tendenzen in diese Richtung? Um diese Frage zu beantworten möchte ich zu Beginn das Thema Rassismustheorie streifen und die meiner Ansicht nach wichtigsten Vertreter dieser Theorien erwähnen. Ich will außerdem zeigen, in welcher Form die Nationalsozialisten die Rassismustheorie in die Praxis umsetzten, und wie sie versuchten, ihr unmenschliches Vorgehen wissenschaftlich zu rechtfertigen. Die "Ausmerze lebensunwerten Lebens" erfolgte einerseits durch Zwangssterilisationen und andererseits auch durch Abtreibungen. Es sollte verhindert werden, dass sich sogenannte erbkranke Menschen fortpflanzen und Schwangeren mit einer Erbkrankheit wurde dazu geraten, abzutreiben. [...]
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