Im Rahmen des Forschungsprojektes "Unfruchtbarmachung" und "freiwillige Entmannung" haben sich Ina Friedmann und Dirk Rupnow intensiv mit der Rolle der Innsbrucker Universitätsklinik im Zusammenhang mit den zwischen 1940 und 1945 unter NS-Herrschaft legalisierten Zwangssterilisierungen und -kastrationen auseinandergesetzt. Auf umfangreicher Quellenbasis wurde erstmals das Ausmaß der Zwangseingriffe rekonstruiert, wobei besonderes Augenmerk auf die Rolle der Universitätsklinik Innsbruck gelegt wurde, die in unterschiedlichen Bereichen - von der Anzeige über Gutachtenerstellungen für die Erbgesundheitsgerichte bis zur operativen Durchführung der Zwangseingriffe - in die NS-Gesundheitspolitik involviert war. Das vor liegende Buch beinhaltet neben den Forschungsergebnissen auch zwei Beiträge, die die Durchführung von Zwangssterilisationen in zentralen Tiroler Institutionen, nämlich in der Innsbrucker Universitätsfrauenklinik (Gabriele Czarnowski) und der Heil- und Pflegeanstalt Hall i. T. (Oliver Seifert), untersuchen. Einen tiefen Einblick in einen Fall aus der eigenen Familie mit "Nachgeschichte" bietet schließlich der Beitrag von Volker Strähle.
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