Eine mutige Lehrerin im Berlin der 1920er: Liebe, Widerstand und gesellschaftliche Herausforderungen
Wir begleiten Ende der 1920er Jahre Hanna, eine junge Lehrerin, die ein „Das haben wir schon immer so gemacht“ nicht gelten lässt und ihren eigenen Weg geht, dabei jedoch einige Steine in den Weg
gelegt bekommt. Allen Widerständen zum Trotz schafft sie es jedoch, ihren Traum, Lehrerin zu sein,…mehrEine mutige Lehrerin im Berlin der 1920er: Liebe, Widerstand und gesellschaftliche Herausforderungen
Wir begleiten Ende der 1920er Jahre Hanna, eine junge Lehrerin, die ein „Das haben wir schon immer so gemacht“ nicht gelten lässt und ihren eigenen Weg geht, dabei jedoch einige Steine in den Weg gelegt bekommt. Allen Widerständen zum Trotz schafft sie es jedoch, ihren Traum, Lehrerin zu sein, zu realisieren und tritt ihre Stelle an einer Schule in Berlin an.
Dort trifft sie auf Allie, eine für die Zeit unkonventionelle junge Frau, die sich männlich kleidet, trinkt, raucht und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Beide werden Freundinnen und auch noch mehr, was besonders für Hannas bisher traditionelle Welt eine ziemliche Herausforderung ist.
Doch es geht nicht nur um eine Liebe zwischen zwei Frauen. Das Setting drumherum ist spannend, teilweise auch erdrückend und auf eine besorgniserregende Weise hochaktuell. Es geht auch um Homophobie, Rassismus und Antisemitismus und gibt einen Vorgeschmack auf die kommende dunkelste Zeit in Deutschland.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und schlüssig. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. So gibt es im Buch auch Perspektivwechsel, von denen ich normalerweise kein Fan bin. In diesem Fall jedoch hat mir der Wechsel absolut nichts ausgemacht, da die Charaktere in ihrem Erzählstil eindeutig identifizierbar sind und durch ihre Perspektiven einen Mehrwert bieten.
Das Buch lebt für mich davon, dass das Kopfkino durch die gute, aber dennoch kompakte Erzählweise angeregt wird und man sich jede rauschende Party vorstellen und jede angesteckte Zigarette quasi riechen kann.
Die Geschichte verzichtet größtenteils auf große Spannungsbögen, Cliffhanger oder gar Actionmomente, jedoch fühlte ich mich dennoch sehr gut unterhalten. Es fühlte sich so an, als ob ich mit guten Freunden Zeit verbringe.
Das ändert sich jedoch massiv gegen Ende des Romans, welches mich sehr mitgenommen hat und einen absolut unerwarteten Richtungswechsel mitbringt!
Dieses Buch empfehle ich allen, die sich für historische Romane mit tiefgründigen Charakteren, LGBTQ+-Themen und gesellschaftlichen Herausforderungen der 1920er Jahre interessieren.