Zwischen Wahrheit und Dichtung
Winston Churchill und Charlie Chaplin - zwei große Männer der Weltgeschichte, so unterschiedlich wie nur möglich und doch enge Freunde. Der eine schuf als weltberühmter Komiker das Meisterwerk 'Der große Diktator', der andere führte mit seinem Widerstandswillen eine ganze Nation durch den Krieg gegen Adolf Hitler.
Michael Köhlmeier hat mit dem Blick des großen, fantasievollen Erzählers erkannt, was in diesem unglaublichen Paar steckt: die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kunst und Politik, zwischen Komik und Ernst.
Winston Churchill und Charlie Chaplin - zwei große Männer der Weltgeschichte, so unterschiedlich wie nur möglich und doch enge Freunde. Der eine schuf als weltberühmter Komiker das Meisterwerk 'Der große Diktator', der andere führte mit seinem Widerstandswillen eine ganze Nation durch den Krieg gegen Adolf Hitler.
Michael Köhlmeier hat mit dem Blick des großen, fantasievollen Erzählers erkannt, was in diesem unglaublichen Paar steckt: die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kunst und Politik, zwischen Komik und Ernst.
Nicht weniger als die Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kunst und Politik, zwischen Komik und Ernst. prberghoff.de 20160120
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Ein paar stilistische Ausrutscher nimmt Klaus Nüchtern dem Autor nicht übel. Das liegt an Michael Köhlmeiers Talent, Fiktion und Fakten mit Verve und Intelligenz miteinander zu verbinden. In seinem neuen Buch nimmt sich Köhlmeier der Freundschaft zwischen Churchill und Chaplin an, ein Untenehmen nicht ganz ohne Fährnisse, wie Nüchtern feststellt, der ein paar Seiten braucht, um mit dem Buch warm zu werden. Was er dann jedoch liest, eine Geschichte, die so tut, als sei sie ausgiebig recherchiert, schließlich aber doch ein ausgefuchstes Fabulierspiegelspiel darstellt samt doppelten Böden, macht Nüchtern Spaß, auch wenn es dabei ja eigentlich um zwei Depressive geht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.09.2014Chaplin, Churchill und der schwarze Hund
Die beiden Freunde hatten etwas gemein, von dem nur wenige wussten. Was es ist, erzählt Michael Köhlmeier in seinem Roman "Zwei Herren am Strand".
Erzählen, um zu überleben, auch wenn das Leben einen noch so sehr durchrüttelt, davon handeln letztlich alle Geschichten von Michael Köhlmeier, so sein großangelegtes Panorama "Abendland" über das schlimme zwanzigste Jahrhundert oder die Novelle "Idylle mit ertrinkendem Hund" über den Versuch, sich vor dem größten Schmerz überhaupt zu retten. Denn wer noch erzählen kann, ist noch immer da.
Dass der österreichische Schriftsteller jetzt ausgerechnet Charlie Chaplin und Winston Churchill zu Helden seines neuen Romans "Zwei Herren am Strand" gemacht hat, lässt sich deshalb auch nicht mit dem Genie dieser Ikonen des zwanzigsten Jahrhunderts erklären. Köhlmeier interessiert an den beiden Engländern etwas anderes: ihre ungewöhnliche Freundschaft. Denn so unterschiedlich sie auch waren - der eine entstammte höchstem britischem Adel, der andere ärmsten Verhältnissen -, so verband sie ein dunkles Geheimnis: Beide litten an Depressionen. Als Chaplin und Churchill auf einer Party zufällig ihre Wesensverwandtschaft erkannten, schlossen sie einen Pakt: Wenn der "schwarze Hund", wie der schwermütige Dichter Samuel Johnson die Krankheit nannte, einem auflauerte, würde der andere sofort zu Hilfe eilen. Und so trafen sich die beiden Männer in größeren Zeitabständen immer wieder, in Amerika, England oder Deutschland, gingen spazieren und redeten, "talk-walks" nannten sie ihre Art der Therapie.
Was in diesem Roman nacherzählt, was erfunden ist, das lässt sich wie so oft im Werk von Michael Köhlmeier nicht zweifelsfrei sagen. Dieser Autor lässt in seinen Büchern historische Fakten und Figuren immer wieder nahtlos in Fiktion übergehen. Der Ich-Erzähler, ein Clown, der berichtet, was ihm sein Vater über die beiden Helden erzählte, begibt sich dabei auf einen Grenzgang. Zwar sichtet er allerlei Dokumente, Schriften, Bücher und wertet viele Interviews und Gespräche zu Chaplin und Churchill aus, doch ist sein Material letztlich unzuverlässig, weil Schlüsselwerke wie etwa "Chaplins Tugend" eines Chaplin-Forschers längst vergriffen seien, wie der Erzähler gesteht. Der Bericht von Churchills angeblichem Privatsekretär William Knott, einem weiteren fiktiven Kronzeugen, beginnt sogar mit dem Bekenntnis: "Seit 35 Jahre lüge ich." Ausgangspunkt des Erzählens ist hier eben nicht die eine existierende Wirklichkeit, sondern der Erzähler, der versucht, diese Wirklichkeit zu beschreiben - und oft genug daran scheitert.
Weil nun bekanntlich Churchill und Chaplin weder politisch noch künstlerisch je einer Meinung waren - für den einen war Gandhi ein großer Politiker, für den anderen bloß ein nackter Fakir -, konnten sie sich bei ihren Gesprächen auch gar nicht lange mit Smalltalk aufhalten; sie mussten gleich zur Sache kommen. Stundenlang konnten sie sich dann über Motive und Techniken des Selbstmords austauschen und erzählten sich die letzten Stunden im Leben berühmter Selbstmörder wie Seneca, Hannibal oder Jack London. "Nüchtern bis zur Erleuchtung", lässt Köhlmeier seinen Erzähler resümieren, wollten sie der Schwermut entgegentreten.
Dass ausgerechnet ein Ausnahmerhetoriker wie Churchill, der zu Beginn der dreißiger Jahre zwar gerade ohne politisches Amt, dafür aber Englands bestbezahlter Kolumnist war, nur noch stammeln und stottern konnte, wenn die Depression ihn übermannte, ist schicksalhaft. Meist nahm Churchill dann seine Staffelei und malte Landschaften. Der Kriegsheld aber hatte noch eine weitere, rührend-grotesk anmutende Waffe gegen den inneren Feind. Das Schwergewicht Churchill legte sich hierzu bäuchlings auf einen Bogen Papier am Boden, drehte sich im Uhrzeigersinn und schrieb sich selbst einen Brief.
Bei Chaplin setzten die Angstzustände hingegen immer dann ein, wenn er gerade einen Film abgedreht hatte; dann packten ihn Selbstzweifel, und er konnte oft tagelang nicht sprechen. Nicht zuletzt, dass Chaplin ausgerechnet an jener Figur des Tramps litt, die er selbst erschaffen und die ihn weltberühmt gemacht hatte, zeigt die irrationale Grausamkeit der Krankheit. Auf die Frage am Ende seines Lebens, ob es ihn nicht getröstet habe, dass er nicht nur der beliebteste Schauspieler, sondern sogar der beliebteste Mensch der Welt gewesen sei, rief Chaplin entgeistert aus: "Ich? Meinen Sie? Meinen Sie tatsächlich? Was meinen Sie damit? Ich war niemand! Alles war der Tramp! Jeder, der mich auf der Straße erkannte, der mir bis vor kurzem zugejubelt hätte, jeder sah in mir den Tramp. Geliebt wurde nur der Tramp. Als wäre er nicht ich." Dass in Wahrheit nicht er den Tramp, sondern der Tramp ihn beherrschte, davon war Chaplin überzeugt.
Der in fünf Kapitel unterteilte Roman springt dramaturgisch geschickt in der Zeit vor und zurück. Er speist sich aus Köhlmeiers großen Kenntnissen der Kultur- und Zeitgeschichte, die er mit biographischen Momentaufnahmen aus dem Leben des Politikers und des Leinwandkünstlers spannend verknüpft, so dass man dem Autor Abschweifungen wie etwa über Henri Bergsons Begriff des Komischen verzeiht. Adornos "Methode des Clowns" dagegen ist so treffend skizziert, als hätte der Philosoph den Essay tatsächlich verfasst.
Die Schilderungen von Churchills schlimmen Jahren als Internatszögling, den die Eltern abgeschoben haben, sind dabei mindestens so erschütternd zu lesen wie die über Chaplins Londoner Kindheit in größter Armut, die seine Mutter, eine verarmte Varieté-Soubrette, nicht abzuschütteln vermochte. Dass diese beiden Großmeister allerdings auch grandiose Egomanen waren, auch das macht Köhlmeier in einer Begegnung während eines Dinners deutlich, als sie einmal nicht von Depression gezeichnet sind.
So unterschiedlich Churchill und Chaplin auch waren, hatten sie, und darauf zielt dieser Roman natürlich hin, neben ihrem inneren Feind bald einen noch viel größeren Gegner, den sie beide, jeder auf seine Weise, mit aller Macht bekämpfen sollten: Adolf Hitler.
SANDRA KEGEL
Michael Köhlmeier:
"Zwei Herren am Strand". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2014. 256 S., geb., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die beiden Freunde hatten etwas gemein, von dem nur wenige wussten. Was es ist, erzählt Michael Köhlmeier in seinem Roman "Zwei Herren am Strand".
Erzählen, um zu überleben, auch wenn das Leben einen noch so sehr durchrüttelt, davon handeln letztlich alle Geschichten von Michael Köhlmeier, so sein großangelegtes Panorama "Abendland" über das schlimme zwanzigste Jahrhundert oder die Novelle "Idylle mit ertrinkendem Hund" über den Versuch, sich vor dem größten Schmerz überhaupt zu retten. Denn wer noch erzählen kann, ist noch immer da.
Dass der österreichische Schriftsteller jetzt ausgerechnet Charlie Chaplin und Winston Churchill zu Helden seines neuen Romans "Zwei Herren am Strand" gemacht hat, lässt sich deshalb auch nicht mit dem Genie dieser Ikonen des zwanzigsten Jahrhunderts erklären. Köhlmeier interessiert an den beiden Engländern etwas anderes: ihre ungewöhnliche Freundschaft. Denn so unterschiedlich sie auch waren - der eine entstammte höchstem britischem Adel, der andere ärmsten Verhältnissen -, so verband sie ein dunkles Geheimnis: Beide litten an Depressionen. Als Chaplin und Churchill auf einer Party zufällig ihre Wesensverwandtschaft erkannten, schlossen sie einen Pakt: Wenn der "schwarze Hund", wie der schwermütige Dichter Samuel Johnson die Krankheit nannte, einem auflauerte, würde der andere sofort zu Hilfe eilen. Und so trafen sich die beiden Männer in größeren Zeitabständen immer wieder, in Amerika, England oder Deutschland, gingen spazieren und redeten, "talk-walks" nannten sie ihre Art der Therapie.
Was in diesem Roman nacherzählt, was erfunden ist, das lässt sich wie so oft im Werk von Michael Köhlmeier nicht zweifelsfrei sagen. Dieser Autor lässt in seinen Büchern historische Fakten und Figuren immer wieder nahtlos in Fiktion übergehen. Der Ich-Erzähler, ein Clown, der berichtet, was ihm sein Vater über die beiden Helden erzählte, begibt sich dabei auf einen Grenzgang. Zwar sichtet er allerlei Dokumente, Schriften, Bücher und wertet viele Interviews und Gespräche zu Chaplin und Churchill aus, doch ist sein Material letztlich unzuverlässig, weil Schlüsselwerke wie etwa "Chaplins Tugend" eines Chaplin-Forschers längst vergriffen seien, wie der Erzähler gesteht. Der Bericht von Churchills angeblichem Privatsekretär William Knott, einem weiteren fiktiven Kronzeugen, beginnt sogar mit dem Bekenntnis: "Seit 35 Jahre lüge ich." Ausgangspunkt des Erzählens ist hier eben nicht die eine existierende Wirklichkeit, sondern der Erzähler, der versucht, diese Wirklichkeit zu beschreiben - und oft genug daran scheitert.
Weil nun bekanntlich Churchill und Chaplin weder politisch noch künstlerisch je einer Meinung waren - für den einen war Gandhi ein großer Politiker, für den anderen bloß ein nackter Fakir -, konnten sie sich bei ihren Gesprächen auch gar nicht lange mit Smalltalk aufhalten; sie mussten gleich zur Sache kommen. Stundenlang konnten sie sich dann über Motive und Techniken des Selbstmords austauschen und erzählten sich die letzten Stunden im Leben berühmter Selbstmörder wie Seneca, Hannibal oder Jack London. "Nüchtern bis zur Erleuchtung", lässt Köhlmeier seinen Erzähler resümieren, wollten sie der Schwermut entgegentreten.
Dass ausgerechnet ein Ausnahmerhetoriker wie Churchill, der zu Beginn der dreißiger Jahre zwar gerade ohne politisches Amt, dafür aber Englands bestbezahlter Kolumnist war, nur noch stammeln und stottern konnte, wenn die Depression ihn übermannte, ist schicksalhaft. Meist nahm Churchill dann seine Staffelei und malte Landschaften. Der Kriegsheld aber hatte noch eine weitere, rührend-grotesk anmutende Waffe gegen den inneren Feind. Das Schwergewicht Churchill legte sich hierzu bäuchlings auf einen Bogen Papier am Boden, drehte sich im Uhrzeigersinn und schrieb sich selbst einen Brief.
Bei Chaplin setzten die Angstzustände hingegen immer dann ein, wenn er gerade einen Film abgedreht hatte; dann packten ihn Selbstzweifel, und er konnte oft tagelang nicht sprechen. Nicht zuletzt, dass Chaplin ausgerechnet an jener Figur des Tramps litt, die er selbst erschaffen und die ihn weltberühmt gemacht hatte, zeigt die irrationale Grausamkeit der Krankheit. Auf die Frage am Ende seines Lebens, ob es ihn nicht getröstet habe, dass er nicht nur der beliebteste Schauspieler, sondern sogar der beliebteste Mensch der Welt gewesen sei, rief Chaplin entgeistert aus: "Ich? Meinen Sie? Meinen Sie tatsächlich? Was meinen Sie damit? Ich war niemand! Alles war der Tramp! Jeder, der mich auf der Straße erkannte, der mir bis vor kurzem zugejubelt hätte, jeder sah in mir den Tramp. Geliebt wurde nur der Tramp. Als wäre er nicht ich." Dass in Wahrheit nicht er den Tramp, sondern der Tramp ihn beherrschte, davon war Chaplin überzeugt.
Der in fünf Kapitel unterteilte Roman springt dramaturgisch geschickt in der Zeit vor und zurück. Er speist sich aus Köhlmeiers großen Kenntnissen der Kultur- und Zeitgeschichte, die er mit biographischen Momentaufnahmen aus dem Leben des Politikers und des Leinwandkünstlers spannend verknüpft, so dass man dem Autor Abschweifungen wie etwa über Henri Bergsons Begriff des Komischen verzeiht. Adornos "Methode des Clowns" dagegen ist so treffend skizziert, als hätte der Philosoph den Essay tatsächlich verfasst.
Die Schilderungen von Churchills schlimmen Jahren als Internatszögling, den die Eltern abgeschoben haben, sind dabei mindestens so erschütternd zu lesen wie die über Chaplins Londoner Kindheit in größter Armut, die seine Mutter, eine verarmte Varieté-Soubrette, nicht abzuschütteln vermochte. Dass diese beiden Großmeister allerdings auch grandiose Egomanen waren, auch das macht Köhlmeier in einer Begegnung während eines Dinners deutlich, als sie einmal nicht von Depression gezeichnet sind.
So unterschiedlich Churchill und Chaplin auch waren, hatten sie, und darauf zielt dieser Roman natürlich hin, neben ihrem inneren Feind bald einen noch viel größeren Gegner, den sie beide, jeder auf seine Weise, mit aller Macht bekämpfen sollten: Adolf Hitler.
SANDRA KEGEL
Michael Köhlmeier:
"Zwei Herren am Strand". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2014. 256 S., geb., 17,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.09.2014Wie bändigt man
den schwarzen Hund?
Michael Köhlmeiers Roman „Zwei Herren am Strand“
bringt Chaplin und Churchill zusammen
VON KARL-MARKUS GAUSS
Ein Roman über Charlie Chaplin und Winston Churchill, zwei der bekanntesten Persönlichkeiten ihres Jahrhunderts – kann das gut gehen? Sind der Komiker, der einen folgenreichen Film über den größten politischen Verbrecher der Geschichte drehte, und der Staatsmann, der den Nobelpreis für Literatur erhielt, nicht bereits vollkommen ausgedeutet und aus der Realität längst in die Mythologie übersiedelt? Es geht gut, weil sich mit Michael Köhlmeier ein Erzähler an die Sache gewagt hat, der zugleich leidenschaftlich und kalkuliert, mit schierer Fabulierfreude und reflektierender Bedachtsamkeit zu Werke geht: Ein Autor von 65 Jahren, auf der Höhe seines Könnens, dem mit diesem Buch gelingen könnte, was selten zusammengeht, nämlich Wissenschaft, Kritik, Publikum gleichermaßen zu überzeugen.
Winston Churchill, der Imperialist, Parlamentarier, Alkoholiker, Schriftsteller, und Charlie Chaplin, der Artist, Komiker, Erotiker, Erfinder des Tramps, hatten wenig gemein. Der eine hielt die Gewerkschaften für überflüssig, der andere sympathisierte mit der Arbeiterbewegung, der eine hatte einen Hang für autoritäre, der andere für anarchistische Ideen, kurz, „sie hatten wenig gemeinsame Interessen und zu viele trennende Ansichten“. Aber sie waren doch, seit sie einander begegnet waren, so etwas wie Freunde in letzter Not mit einem „gemeinsamen Feind, der in ihnen saß“. Es war der „schwarze Hund“, wie Churchill ihn nach einem Wort des englischen Klassikers Samuel Johnson nannte, der ebenfalls lebenslang auf der Flucht vor dieser Bestie war; Churchill wie Chaplin lebten beide unter der ständigen Drohung, in eine lebensgefährliche Depression abzustürzen. Der Komiker und der Machtmensch, beide fürchteten sie den „schwarzen Hund“, der sie mitten im Schaffensglück stellen konnte. Der Gedanke an Selbstmord war ihnen von Jugend auf vertraut, Chaplin meinte in einem späten Interview gar, dass er ein Mann wäre, der in seinem Leben alles Mögliche unternommen habe, nur „damit er sich nicht am nächsten Baum aufknöpfte oder sich von der nächsten Brücken stürzte“. Die Kunst, die Politik, das mit Arbeit angefüllte, mit Ruhm bekränzte Leben als einzige große Flucht vor dem Selbstmord.
Als Chaplin und Churchill einander kennen und sogleich erkennen lernten, schlossen sie einen Pakt: Wann immer es für einen von ihnen wieder so weit war, dass ihn der schwarze Hund in den Abgrund zu drängen versuchte, sollte er den anderen verständigen, dass er herbeieilte und dem Freund über die Tage der Krise helfe. Eine Freundschaft im Geheimen, die der Welt völlig unbekannt blieb, diese aber gleichwohl veränderte oder wenigstens vor Schlimmerem bewahrte. Denn weder hätte, so legt es Köhlmeiers Roman nahe, Churchill seine Nation über all die Rückschläge und Niederlagen in den Sieg über Hitler führen, noch Chaplin sein Meisterwerk „Der große Diktator“ fertigstellen können, wenn sie einander nicht in düsteren Stunden der Verzweiflung beigestanden wären.
Michael Köhlmeier bemüht eine Vielzahl von historischen Quellen, Studien, Briefbänden, Autobiografien, er zitiert aus Büchern über Chaplin und von Churchill. Was in den vielen Geschichten, die er erzählt, verbürgt ist und was von ihm erfunden wurde, ist im Einzelnen kaum zu unterscheiden, aber auch nicht wichtig: Es ist ein Roman, den er geschrieben hat, keine Studie, allerdings ein Roman, der dort, wo es ihm möglich ist, auf Fakten setzt, aber selbstbewusst auch Figuren, Konstellationen, Ereignisse, Zusammenhänge hinzuerfindet. Dabei erzählt Köhlmeier alles andere als naiv, was die Erzählhaltung anbelangt, ist sein Roman geradezu raffiniert angelegt und mehrfach gebrochen.
Da ist der Ich-Erzähler, einst Gymnasiallehrer, jetzt Clown, der mit einer lebensgroßen Puppe als Gesprächspartner, Doppelgänger, Spiegelbild auftritt; da ist der Vater des Erzählers, ein mediokrer Beamter der Marktaufsicht in einer deutschen Kleinstadt, der sich für Chaplin und Churchill begeisterte und in seiner Pension an einer monumentalen Biografie des Briten arbeitete; und schließlich Kontakt zu William Knott, „the very private Secretary“ Churchills, aufnahm und mit diesem eine Korrespondenz begann, die am Ende über 1000 Seiten umfasste.
Was Knott dem Vater schrieb, der es dem Sohn berichtete, der es nun den Lesern erzählt, das ist das Gerüst an vermeintlichen Fakten, auf dem der Roman aufbaut. Köhlmeier hat es gereizt, was er von der Freundschaft seiner beiden so unterschiedlichen Helden herausgefunden hat, nicht nur in mehrfacher Brechung darzubieten, sondern auch überall in seinem Roman auf den Effekt von Spiegelungen und Verdoppelungen zu setzen: der Vater und der Sohn, der Sohn und seine Puppe, Chaplin und Churchill, Chaplin und sein Bruder Sidney, alles, was geschieht, wird doppelt gedeutet oder bekommt durch die Figur eines Doppelgängers eine abgründige Note.
Ja, und da ist auch noch Hitler.
Man zaudert, es zu sagen, aber im Roman wird auch er gewissermaßen als horribler Doppelgänger gesehen, als Gegenspieler von Churchill wie von Chaplin, aber eben auch als deren entfernter Verwandter, der ebenfalls einen suizidalen Charakter und künstlerische Obsessionen hatte. Den „Bruder Hitler“ hat Thomas Mann in einem damals viel kritisierten Psychogramm angerufen, in dem er Hitler einmal nicht aus der Distanz, sondern aus verstörender Nähe zu fassen versuchte. Churchill, der gerne tagelang an Landschaftsbildern malte, und Hitler, der in Wien an der Aufnahmsprüfung der Kunstakademie scheiterte, sind einander ein paar Mal ganz knapp gerade nicht begegnet; Churchills wenige Vertraute, die um seine Gefährdung wussten, wussten auch, dass es Churchill schlichtweg verboten war, sich umzubringen, ehe Hitler besiegt war.
Chaplin wiederum hat sich schon früh mit der Gestalt des Diktators auseinandergesetzt. Sein Film „Der Tramp“ wurde in Deutschland verboten, angeblich, weil die führenden Physiognomiker des Dritten Reiches eine desavouierende Ähnlichkeit zwischen diesem und dem Führer entdeckt hatten. Der Tramp, der vielleicht als einziger Held des 20. Jahrhunderts in die ewige Geschichte der mythischen Helden eingegangen ist, hätte die autoritäre Selbstpräsentation des Führers durch sein Aussehen und Auftreten schlichtweg zunichtegemacht. Es ist verbürgt, dass Chaplin, als er Leni Riefenstahls Film über den Reichsparteitag von 1934 sah, hellauf zu lachen begann, weil er fand, dass der Diktator darin in seinen Posen und Gesten aufs Lächerlichste kenntlich gemacht werde. „Ich an Hitlers Stelle würde Frau Riefenstahl den Hals umdrehen.“ Ich an Hitlers Stelle! Was für ein Gedanke, was für ein Satz! Und doch hat Chaplin seinen „Großen Diktator“ bekanntlich als virtuoses Spiel mit zwei Doppelgängern angelegt und gleich beide Rollen – jene des jüdischen Friseurs im Ghetto und die des faschistischen Diktators Hynkel – selbst gespielt!
Auf einer zweiten Ebene kann Köhlmeiers Roman als Versuch über das Komische, als gedankenreicher Essay über „Die Methode des Clowns“ gelesen werden, wie es in „Zwei Herren am Strand“ heißt. Chaplin weiß um die verführerische Kraft seiner Kunst, ist es doch das Metier jedes Künstlers, Gott zu betrügen: „Er zeigt auf der Bühne einen Menschen, und entweder macht er ihn besser, als er ist, oder schlechter. Immer ist es eine Missbilligung von Gottes Werk.“ Der Komiker steht unter einer besonderen Versuchung, verfügt aber zugleich über ein besonderes Talent: Der Mensch kann nicht ziellos lachen, er lacht immer über jemanden; der Komiker ist daher besonders gefährdet, sich seine Lacher auf Kosten anderer zu sichern.
Wenn Chaplin den schwarzen Hund wittert, legt er sich jedoch nackt auf einen Bogen Papier und schreibt, während er sich wie ein großer Uhrzeiger im Kreise bewegt, einen Brief in Spiralenform an sich selbst: „Die Methode des Clowns besteht aus nichts anderem als der Leistung, sich selbst vor sich selbst lächerlich zu machen – mit dem Ziel, sich selbst zu entfremden. Ganz bei sich selbst kann der Mensch nämlich nicht über sich selbst lachen, denn Lachen bedeutet immer Lachen auf Kosten eines anderen. Er muss sein Ich aufspalten in ein Ich, das lacht, und ein anderes, das ausgelacht wird.“ Der Komiker lacht über sich selbst, über sein fremd gemachtes Ich, und dies ist es auch, was Chaplin mit „kühlem Pragmatismus“ Churchill empfiehlt, wenn es den schwarzen Hund zu verscheuchen gilt.
Übrigens: Churchill wie Chaplin, die sich schon als Kinder in Phantasien der Selbstvernichtung übten, sind beide steinalt geworden, indem sie über die zwei Feinde ihres Lebens gesiegt haben, über den schwarzen Hund und über Hitler.
Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2014. 254 Seiten, 17,90 Euro, E-Book 13,99 Euro.
Michael Köhlmeier setzt
ganz auf den Effekt von
Spiegelungen und Verdopplungen
Als Chaplin Leni Riefenstahls
Reichsparteitags-Film sah,
musste er lachen
Charles Chaplin bei Winston Churchill in Chartwell Manor, 1931.
Foto: SZ Photo/Scherl
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den schwarzen Hund?
Michael Köhlmeiers Roman „Zwei Herren am Strand“
bringt Chaplin und Churchill zusammen
VON KARL-MARKUS GAUSS
Ein Roman über Charlie Chaplin und Winston Churchill, zwei der bekanntesten Persönlichkeiten ihres Jahrhunderts – kann das gut gehen? Sind der Komiker, der einen folgenreichen Film über den größten politischen Verbrecher der Geschichte drehte, und der Staatsmann, der den Nobelpreis für Literatur erhielt, nicht bereits vollkommen ausgedeutet und aus der Realität längst in die Mythologie übersiedelt? Es geht gut, weil sich mit Michael Köhlmeier ein Erzähler an die Sache gewagt hat, der zugleich leidenschaftlich und kalkuliert, mit schierer Fabulierfreude und reflektierender Bedachtsamkeit zu Werke geht: Ein Autor von 65 Jahren, auf der Höhe seines Könnens, dem mit diesem Buch gelingen könnte, was selten zusammengeht, nämlich Wissenschaft, Kritik, Publikum gleichermaßen zu überzeugen.
Winston Churchill, der Imperialist, Parlamentarier, Alkoholiker, Schriftsteller, und Charlie Chaplin, der Artist, Komiker, Erotiker, Erfinder des Tramps, hatten wenig gemein. Der eine hielt die Gewerkschaften für überflüssig, der andere sympathisierte mit der Arbeiterbewegung, der eine hatte einen Hang für autoritäre, der andere für anarchistische Ideen, kurz, „sie hatten wenig gemeinsame Interessen und zu viele trennende Ansichten“. Aber sie waren doch, seit sie einander begegnet waren, so etwas wie Freunde in letzter Not mit einem „gemeinsamen Feind, der in ihnen saß“. Es war der „schwarze Hund“, wie Churchill ihn nach einem Wort des englischen Klassikers Samuel Johnson nannte, der ebenfalls lebenslang auf der Flucht vor dieser Bestie war; Churchill wie Chaplin lebten beide unter der ständigen Drohung, in eine lebensgefährliche Depression abzustürzen. Der Komiker und der Machtmensch, beide fürchteten sie den „schwarzen Hund“, der sie mitten im Schaffensglück stellen konnte. Der Gedanke an Selbstmord war ihnen von Jugend auf vertraut, Chaplin meinte in einem späten Interview gar, dass er ein Mann wäre, der in seinem Leben alles Mögliche unternommen habe, nur „damit er sich nicht am nächsten Baum aufknöpfte oder sich von der nächsten Brücken stürzte“. Die Kunst, die Politik, das mit Arbeit angefüllte, mit Ruhm bekränzte Leben als einzige große Flucht vor dem Selbstmord.
Als Chaplin und Churchill einander kennen und sogleich erkennen lernten, schlossen sie einen Pakt: Wann immer es für einen von ihnen wieder so weit war, dass ihn der schwarze Hund in den Abgrund zu drängen versuchte, sollte er den anderen verständigen, dass er herbeieilte und dem Freund über die Tage der Krise helfe. Eine Freundschaft im Geheimen, die der Welt völlig unbekannt blieb, diese aber gleichwohl veränderte oder wenigstens vor Schlimmerem bewahrte. Denn weder hätte, so legt es Köhlmeiers Roman nahe, Churchill seine Nation über all die Rückschläge und Niederlagen in den Sieg über Hitler führen, noch Chaplin sein Meisterwerk „Der große Diktator“ fertigstellen können, wenn sie einander nicht in düsteren Stunden der Verzweiflung beigestanden wären.
Michael Köhlmeier bemüht eine Vielzahl von historischen Quellen, Studien, Briefbänden, Autobiografien, er zitiert aus Büchern über Chaplin und von Churchill. Was in den vielen Geschichten, die er erzählt, verbürgt ist und was von ihm erfunden wurde, ist im Einzelnen kaum zu unterscheiden, aber auch nicht wichtig: Es ist ein Roman, den er geschrieben hat, keine Studie, allerdings ein Roman, der dort, wo es ihm möglich ist, auf Fakten setzt, aber selbstbewusst auch Figuren, Konstellationen, Ereignisse, Zusammenhänge hinzuerfindet. Dabei erzählt Köhlmeier alles andere als naiv, was die Erzählhaltung anbelangt, ist sein Roman geradezu raffiniert angelegt und mehrfach gebrochen.
Da ist der Ich-Erzähler, einst Gymnasiallehrer, jetzt Clown, der mit einer lebensgroßen Puppe als Gesprächspartner, Doppelgänger, Spiegelbild auftritt; da ist der Vater des Erzählers, ein mediokrer Beamter der Marktaufsicht in einer deutschen Kleinstadt, der sich für Chaplin und Churchill begeisterte und in seiner Pension an einer monumentalen Biografie des Briten arbeitete; und schließlich Kontakt zu William Knott, „the very private Secretary“ Churchills, aufnahm und mit diesem eine Korrespondenz begann, die am Ende über 1000 Seiten umfasste.
Was Knott dem Vater schrieb, der es dem Sohn berichtete, der es nun den Lesern erzählt, das ist das Gerüst an vermeintlichen Fakten, auf dem der Roman aufbaut. Köhlmeier hat es gereizt, was er von der Freundschaft seiner beiden so unterschiedlichen Helden herausgefunden hat, nicht nur in mehrfacher Brechung darzubieten, sondern auch überall in seinem Roman auf den Effekt von Spiegelungen und Verdoppelungen zu setzen: der Vater und der Sohn, der Sohn und seine Puppe, Chaplin und Churchill, Chaplin und sein Bruder Sidney, alles, was geschieht, wird doppelt gedeutet oder bekommt durch die Figur eines Doppelgängers eine abgründige Note.
Ja, und da ist auch noch Hitler.
Man zaudert, es zu sagen, aber im Roman wird auch er gewissermaßen als horribler Doppelgänger gesehen, als Gegenspieler von Churchill wie von Chaplin, aber eben auch als deren entfernter Verwandter, der ebenfalls einen suizidalen Charakter und künstlerische Obsessionen hatte. Den „Bruder Hitler“ hat Thomas Mann in einem damals viel kritisierten Psychogramm angerufen, in dem er Hitler einmal nicht aus der Distanz, sondern aus verstörender Nähe zu fassen versuchte. Churchill, der gerne tagelang an Landschaftsbildern malte, und Hitler, der in Wien an der Aufnahmsprüfung der Kunstakademie scheiterte, sind einander ein paar Mal ganz knapp gerade nicht begegnet; Churchills wenige Vertraute, die um seine Gefährdung wussten, wussten auch, dass es Churchill schlichtweg verboten war, sich umzubringen, ehe Hitler besiegt war.
Chaplin wiederum hat sich schon früh mit der Gestalt des Diktators auseinandergesetzt. Sein Film „Der Tramp“ wurde in Deutschland verboten, angeblich, weil die führenden Physiognomiker des Dritten Reiches eine desavouierende Ähnlichkeit zwischen diesem und dem Führer entdeckt hatten. Der Tramp, der vielleicht als einziger Held des 20. Jahrhunderts in die ewige Geschichte der mythischen Helden eingegangen ist, hätte die autoritäre Selbstpräsentation des Führers durch sein Aussehen und Auftreten schlichtweg zunichtegemacht. Es ist verbürgt, dass Chaplin, als er Leni Riefenstahls Film über den Reichsparteitag von 1934 sah, hellauf zu lachen begann, weil er fand, dass der Diktator darin in seinen Posen und Gesten aufs Lächerlichste kenntlich gemacht werde. „Ich an Hitlers Stelle würde Frau Riefenstahl den Hals umdrehen.“ Ich an Hitlers Stelle! Was für ein Gedanke, was für ein Satz! Und doch hat Chaplin seinen „Großen Diktator“ bekanntlich als virtuoses Spiel mit zwei Doppelgängern angelegt und gleich beide Rollen – jene des jüdischen Friseurs im Ghetto und die des faschistischen Diktators Hynkel – selbst gespielt!
Auf einer zweiten Ebene kann Köhlmeiers Roman als Versuch über das Komische, als gedankenreicher Essay über „Die Methode des Clowns“ gelesen werden, wie es in „Zwei Herren am Strand“ heißt. Chaplin weiß um die verführerische Kraft seiner Kunst, ist es doch das Metier jedes Künstlers, Gott zu betrügen: „Er zeigt auf der Bühne einen Menschen, und entweder macht er ihn besser, als er ist, oder schlechter. Immer ist es eine Missbilligung von Gottes Werk.“ Der Komiker steht unter einer besonderen Versuchung, verfügt aber zugleich über ein besonderes Talent: Der Mensch kann nicht ziellos lachen, er lacht immer über jemanden; der Komiker ist daher besonders gefährdet, sich seine Lacher auf Kosten anderer zu sichern.
Wenn Chaplin den schwarzen Hund wittert, legt er sich jedoch nackt auf einen Bogen Papier und schreibt, während er sich wie ein großer Uhrzeiger im Kreise bewegt, einen Brief in Spiralenform an sich selbst: „Die Methode des Clowns besteht aus nichts anderem als der Leistung, sich selbst vor sich selbst lächerlich zu machen – mit dem Ziel, sich selbst zu entfremden. Ganz bei sich selbst kann der Mensch nämlich nicht über sich selbst lachen, denn Lachen bedeutet immer Lachen auf Kosten eines anderen. Er muss sein Ich aufspalten in ein Ich, das lacht, und ein anderes, das ausgelacht wird.“ Der Komiker lacht über sich selbst, über sein fremd gemachtes Ich, und dies ist es auch, was Chaplin mit „kühlem Pragmatismus“ Churchill empfiehlt, wenn es den schwarzen Hund zu verscheuchen gilt.
Übrigens: Churchill wie Chaplin, die sich schon als Kinder in Phantasien der Selbstvernichtung übten, sind beide steinalt geworden, indem sie über die zwei Feinde ihres Lebens gesiegt haben, über den schwarzen Hund und über Hitler.
Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2014. 254 Seiten, 17,90 Euro, E-Book 13,99 Euro.
Michael Köhlmeier setzt
ganz auf den Effekt von
Spiegelungen und Verdopplungen
Als Chaplin Leni Riefenstahls
Reichsparteitags-Film sah,
musste er lachen
Charles Chaplin bei Winston Churchill in Chartwell Manor, 1931.
Foto: SZ Photo/Scherl
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