Stuttgart. Millionär Jonathan Haber und Altenpflegerin Lena Rohland leben in völlig verschiedenen Welten und haben doch eines gemeinsam: ihr vertrauter Alltag läuft gerade mächtig neben der Spur.
Einzelgänger Jonathan hat sich bei einem Unfall beide Handgelenke gebrochen und ist auf Hilfe
angewiesen. Doch mit den Pflegekräften, die ihm seine Rundum-sorglos-Agentur schickt, kommt er absolut nicht…mehrStuttgart. Millionär Jonathan Haber und Altenpflegerin Lena Rohland leben in völlig verschiedenen Welten und haben doch eines gemeinsam: ihr vertrauter Alltag läuft gerade mächtig neben der Spur.
Einzelgänger Jonathan hat sich bei einem Unfall beide Handgelenke gebrochen und ist auf Hilfe angewiesen. Doch mit den Pflegekräften, die ihm seine Rundum-sorglos-Agentur schickt, kommt er absolut nicht klar.
Lena hat ganz andere Probleme. Nicht nur, dass ihr Freund sie betrogen hat, sie hat auch ihren Job verloren. Auf der Suche nach einer neuen Stelle landet sie bei dem verunfallten Jonathan. Dieser ist schnell von Lena fasziniert, weil die junge Frau sich trotz der negativen Erlebnisse ihre Lebensfreude bewahrt hat und sich nicht in ein Schneckenhaus zurückzieht. Er fragt sich, warum das so ist, fasst den Mut, sein Haus zu verlassen und folgt Lena in die Stadt. Und bringt damit Dinge ins Rollen, die sowohl Lenas wie auch seine eigene Welt total auf den Kopf stellen werden…
Jürgen Seibold hat einen lockeren, angenehm zu lesenden Schreibstil. Er erzählt die Geschichte von Lena und Jonathan äußerst humorvoll und spart dabei nicht mit Situationskomik.
Bevor die beiden Hauptfiguren sich zum ersten Mal begegnen, lernt man deren Wesen und Eigenheiten sowie ihre jeweilige Situation gut kennen. Das Zusammentreffen der beiden hatte ich mir etwas explosiver vorgestellt - ich habe mehr Miteinander bzw. Gegeneinander erwartet, aber abgesehen davon, dass Lena Jonathan bei alltäglichen Dingen wie Waschen, Kochen und zum Arzt fahren unterstützt, geht im Großen und Ganzen jeder seiner Wege. Wobei Jonathans Wege nicht nur daraus bestehen, nach jahrelangem Leben in Abgeschiedenheit die Stadt neu zu entdecken, sondern hauptsächlich daraus, heimlich Lenas Leben auszukundschaften.
Jonathans Alltag bekommt einen ganz neuen Schwung. Der sympathische Mittfünfziger findet schnell gefallen an den Ausflügen in die Außenwelt und das, obwohl der Autor wenig Mitleid mit ihm hat und ihn von einer vertrackten Situation in die nächste stolpern lässt.
Jürgen Seibold hat auch ein gutes Händchen für Nebenfiguren. Jeder Einzelne bekommt schnell ein Gesicht und nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte ein, aber keiner drängt sich in den Fokus. Von ihnen hat mir Rania Mohlfeidt, Jonathans Betreuerin in der Agentur, am besten gefallen. Rania hat den Part einer ’Heldin im Hintergrund’ inne und spielt diese Rolle durchweg ganz hervorragend.
„Zwei Likes für Lena“ hat mir sehr gut gefallen. Eine kurzweilige, sehr unterhaltsame Geschichte, die am Ende aufzeigt, dass manchen Menschen jahrelanges Herumirren auf dem Weg zum Glück erspart bliebe, wenn sie nur offen miteinander reden würden.