Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,8, Universität Mannheim (Fakultät für Sozialwissenschaften Lehreinheit für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte), Veranstaltung: Seminar "Demokratisierungsprobleme nach Diktaturen", Sprache: Deutsch, Abstract: Japan und Deutschland gingen aus dem zweiten Weltkrieg als die großen Verlierer hervor. Die bedingungslose Kapitulation beider Länder stellte zugleich einen Offenbarungseid ihrer antidemokratischen Systeme dar. Da diese Länder zwei gute Bespiele für die gelungene Demokratisierung von Diktaturen darstellen, soll in dieser Arbeit die Transformation vom Nationalsozialismus in Deutschland, so wie des totalitären Tenn -Systems in Japan in Demokratien dargestellt, und gleichzeitig die strukturellen Unterschiede aufgezeigt werden. Beide Länder erlebten nach dem zweiten Weltkrieg einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, und schafften früh den Sprung in die Weltspitze der Industrienationen. Die Organisation Freedom House bezeichnet heute beide Länder als "free" und wertet sie in den Einzelwertungen in den höchsten. Das bedeutet, dass beide Länder als stabile Demokratien anzusehen sind und die Demkratisierung letztendlich funktioniert hat. Ich möchte mit dieser Arbeit aufzeigen, wie unterschiedlich die Demokratisierung der beiden Länder letztendlich aber abgelaufen ist, und die Hypothese aufstellen, dass die Form und Durchsetzung der Demokratisierungsmaßnahmen für die erfolgreiche Etablierung einer Demokratie weniger wichtig ist, als ein starker wirtschaftlicher Aufschwung wie er in beiden der untersuchten Ländern stattfand. Zunächst erscheint die von Lipset (1959) entwickelte, und von Merkel und Puhle (1999: 21ff) beschriebene Modernisierungstheorie auf den ersten Blick als idealer Rahmen die oben genannte These zu überprüfen. Die Kernthese dieser Theorie ist, dass je wohlhabender eine Gesellschaft, gemessen am BIP pro Kopf ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in einer Demokratie lebt. Im Hinblick auf diese Theorie würde eigentlich nahe liegen die ganz unterschiedlich Verläufe der Demokratisierungsprozesse in beiden Länder zu analysieren und anhand des BIP pro Kopf zu überprüfen, ob es tatsächlich vor allem auf diesen Indikator ankommt. Leider erweist sich dieser Indikator für die Überprüfung mei-ner Hypothese als ungeeignet, da die der Modernisierungstheorie zu Grunde gelegte "kritische" Grenze von eines BIP von 3000$ pro Kopf in Deutschland und Japan in den frühen 50er Jahren bereits erreicht war und sich in den folgenden Jahrzehnten sogar vervielfacht hat.
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