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"Europäisierung", "Verwestlichung" und "Modernisierung" werden meist synonym verwendet, so dass außereuropäische Reformdebatten seit dem 19. Jahrhundert meist in den Bahnen von Dichotomien laufen, bei denen sich "eigene Tradition" und "westliche Moderne" gegenüberstehen. In diesen Untersuchungen werden mit der russischen und der arabischen zwei Modernisierungsdebatten miteinander verglichen, wobei erstaunliche Parallelen aber auch vielsagende Unterschiede zutage treten. War der russische Diskurs lange von Rückständigkeitsgefühlen geprägt, bevor die Bewegung der Slawophilen eine…mehr

Produktbeschreibung
"Europäisierung", "Verwestlichung" und "Modernisierung" werden meist synonym verwendet, so dass außereuropäische Reformdebatten seit dem 19. Jahrhundert meist in den Bahnen von Dichotomien laufen, bei denen sich "eigene Tradition" und "westliche Moderne" gegenüberstehen. In diesen Untersuchungen werden mit der russischen und der arabischen zwei Modernisierungsdebatten miteinander verglichen, wobei erstaunliche Parallelen aber auch vielsagende Unterschiede zutage treten. War der russische Diskurs lange von Rückständigkeitsgefühlen geprägt, bevor die Bewegung der Slawophilen eine selbstbewusstere, bisweilen offensive Position vertrat, so entwickelte sich der arabische Diskurs in entgegengesetzter Richtung und die anfänglich selbstbewusste Haltung gegenüber dem Westen wurde vor dem Hintergrund wachsender europäischer Einflussnahme defensiver. Die russische Entwicklung bot sich denjenigen arabischen Intellektuellen, die um die Wende zum 20. Jahrhundert eine der zahlreichen russischenSchulen im arabischen Nahen Osten besuchten, als Alternative an. Da man Russland irgendwo zwischen "anderem Europa" und "anderem Westen" verortete, stellte der russische Weg eine Option dar, jenseits der eingefahrenen Dichotomien über die eigene Kultur nachzudenken.
Autorenporträt
Andreas Pflitsch, Studium der Islamwissenschaft, Vergleichenden Religionswissenschaft und Arabischen Literatur in Bonn und Damaskus. 1998-2000 Stipendiat am Orient-Institut der DMG in Beirut. Seit 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Semitistik und Arabistik an der FU Berlin.