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Mit Zweimal lebenslänglich erhält der Leser Einblicke in das schillernde Leben eines Zeitgenossen mit eigenen Rechtsgrundsätzen. Prägend hierfür waren die schwere Kindheit, Nazizeit, der Zweite Weltkrieg, Gefangenschaft und Hunger. Ein kurzer Karrieresprung im Gebilde des realexistierenden Sozialimus auf deutschem Boden rundete seine individuellen und gesellschaftlichen Erfahrungen ab. Vom materiellen Sein im Sozialismus bestimmt und von Erich Mielke bewegt, geriet er zwangsläufig in Konflikt mit sich und der sozialistischen Realität. Deswegen mit einer Viertelmillion westlicher Spaltermark…mehr

Produktbeschreibung
Mit Zweimal lebenslänglich erhält der Leser Einblicke in das schillernde Leben eines Zeitgenossen mit eigenen Rechtsgrundsätzen. Prägend hierfür waren die schwere Kindheit, Nazizeit, der Zweite Weltkrieg, Gefangenschaft und Hunger. Ein kurzer Karrieresprung im Gebilde des realexistierenden Sozialimus auf deutschem Boden rundete seine individuellen und gesellschaftlichen Erfahrungen ab. Vom materiellen Sein im Sozialismus bestimmt und von Erich Mielke bewegt, geriet er zwangsläufig in Konflikt mit sich und der sozialistischen Realität. Deswegen mit einer Viertelmillion westlicher Spaltermark quasi über Nacht in den goldenen Westen getürmt, verfolgten ihn in der BRD sowohl Mielkes Menschenräuber, als auch die Klassenjustiz der sozialen Marktwirtschaft.Churchills Lebensmotto, dass nur der Mensch Charakter beweist, der mit dem Wandel der Realitäten auch bereit ist, seine Ansichten zu bewegen, half ihm, das seelische Tief ohne Therapie zu überwinden. Statt mit Suizid sein junges Leben
zu beenden, entschied er sich für lebenslänglich. In dem nun folgenden zweiten Teil seines Leben auf der untersten Stufe der Leistungsgesellschaft als Verladearbeiter in einem sich mausernden Verlag, erkannte er, dass auch in der Freiheit des Westens das materielle Sein das Bewußtsein bestimmt. In der Kunst, den Wechsel der Realitäten ohne abgehobene Töne aufzuzeichnen, liegt denn auch der Reiz dieses flüssig und sprachlich gewandt, zuweilen sarkastisch geschriebenen Romans. Der Leser erlebt den Protagonisten als Mitglied der Truppe des von den Wächtern der Demokratie als Buhmann der Nation verdächtigten Mammutverleger, erlebt wie die politische und wirtschaftliche Aufbaustimmung in Enttäuschung und schließlich in Auflehnung der 68er Generation umschlägt. Die von seinem republikflüchtigen Mentor angeregte selbstverwirklichende und resozialisierende Buchveröffentlichung über das Leiden in der Arbeitswelt am Beispiel des Mammutverleger und Buhmanns der Nation, führt zur finanziellen und beruflichen Pleite - Links und Rechts waren sich einmal in ihren Urteilen einig. Die Träume von Resozialisierung enden, damit auch der Roman, und für den Protagonisten heißt es zum zweiten Male: Lebenslänglich.Das Kempowski-Archiv über den Roman: ... Ein in jeder Hinsicht erstaunliches Zeitdokument. Sowohl stilistisch als auch thematisch unterscheidet es sich sehr von den üblichen Einsendungen ... Man merkt sofort auf: Innenansichten aus beiden deutschen Staaten ... und allein schon deshalb ist das Werk für unser Archiv eine Bereicherung. Daß die Schilderungen nebenbei" einen großen Abschnitt des vergangenen Jahrhunderts umfassen, ist ein weiterer Glücksfall.
Autorenporträt
Hinter Uri Gerson verbirgt sich ein anonymer Ossi. Nur so viel sei verraten: Geboren 1967 in Berlin-Pankow. Nach Abitur, NAV, zwei Jahren Studium an der Humboldt-Universität und kurzem Wendeschock, Studium der deutschen Geschichte in Heidelberg, in Frankfurt am Main und in Kiel zusätzlich Kriminalistik. Seit Abbruch, freiberuflich zwischen Berlin, London und Rom pendelnd.