Lily entstammt aus einer, in einem kleinen Dorf in Cornwall ansässigen, Whisky-Dynastie, hat sich aber inzwischen nach London abgesetzt, wo sie ihre eigene Eventagentur betreibt – zum Missfallen vor Allem ihrer Mutter, zu der sie schon immer ein angespanntes Verhältnis hatte, welche ihrer Tochter in
der Leitung der Destillerie sieht. Da ihre Firma in Finanznot geraten ist, sieht Lily sich…mehrLily entstammt aus einer, in einem kleinen Dorf in Cornwall ansässigen, Whisky-Dynastie, hat sich aber inzwischen nach London abgesetzt, wo sie ihre eigene Eventagentur betreibt – zum Missfallen vor Allem ihrer Mutter, zu der sie schon immer ein angespanntes Verhältnis hatte, welche ihrer Tochter in der Leitung der Destillerie sieht. Da ihre Firma in Finanznot geraten ist, sieht Lily sich gezwungen, ihre Eltern um ein Darlehen zu bitten, woraufhin ihre Mutter nach einer völlig schiefgegangenen Probe-Weihnachtsfeier aushandelt, dass Lily die „echte“ große Weihnachtsfeier organisieren muss, um das Geld zur Rettung ihrer Firma vorgestreckt zu bekommen. Der Deal platzt außerdem, sollte Lily nicht ein spezielles Weihnachtsbild eines Künstlers zu Dekozwecken für die Weihnachtsfeier auftreiben können, um dessen Verbleib niemand weiß und auch vom Maler ist nur dessen Pseudonym bekannt… Ich fand die Voraussetzungen zu dieser Geschichte ein wenig wild: bei Lilys Heimatdorf handelt es sich wirklich um ein absolutes Kaff, in dem ihre Eltern dennoch absolut nicht eingebunden sind, während Lily quasi mit allen befreundet ist und im Allgemeinen da eine richtig herzliche Dorfgemeinschaft besteht. Lilys Vater sitzt in diesem Roman wenn überhaupt eigentlich immer nur schweigend da, ihre Mutter ist schnippisch und kein Elternteil wirkt da wie der Boss einer weltweit anerkannten Premium-Marke. Als erwähnt wurde, dass Lilys Bruder sehr in das Familienunternehmen und dessen Leitung involviert ist, habe ich es zum Einen noch weniger verstanden, wieso ihre Mutter Lily unbedingt auch zurück in der Destillerie haben wollte, deren Übernahme ja gesichert war, und zum Anderen blieb es mir bis zuletzt unerklärlich, wieso sich Lily nicht einfach direkt an ihren Bruder gewandt hat, zu dem sie ein sehr gutes Verhältnis hatte und der ja nu auch nicht nur nen Appel und ein Ei auf dem Konto gehabt haben dürfte.
Also dieser Deal zwischen ihrer Mutter und Lily hätte meines Erachtens deutlich besser begründet werden können/müssen; da war mir die Basis der Geschichte einfach viel zu unglaubwürdig.
Nachdem ich mich dann dazu entschlossen hatte, über diese seltsame Hintergrundgeschichte hinwegzusehen, wurde „Zweimal Weihnachten ist einmal zu viel“ dann zu einer leicht schnulzigen, aber halt sehr typischen Weihnachtsgeschichte: Die Identität des geheimnisvollen Künstlers wurde für mich sehr schnell offensichtlich; kurz bevor es erklärt wurde, hatte ich dann auch den Geistesblitz, wofür sein Pseudonym I.L.N. tatsächlich stand; und bei ungefähr 60% Lesefortschritt im eBook schwante mir dann endgültig auch der Verbleib des Bildes, den man sich theoretisch bereits in dem Moment denken kann, in dem ihre Mutter dessen Fund zur Voraussetzung macht. Die ganze Geschichte ist zweifelsohne sehr vorhersehbar, aber von einem „Wohlfühlroman“ sind da wohl auch keine großen Überraschungen und Mega-Spannungsmomente zu erwarten.
Ich habe das eBook tatsächlich auch sehr gerne gelesen; es ist halt etwas Heimeliges fürs Herz, was trotz aller geschilderten stressigen Situationen doch ein sehr gemütliches und stimmungsvolles Weihnachtsflair vermittelt und ganz unterhaltsam geschrieben ist. Im Großen und Ganzen ist dieser Roman einfach ein bisschen wie ein geschriebener Hallmark-Weihnachtsmovie.