Der junge Alexander muss schon sehr früh in seinem Leben erkennen, dass es viele Steine gibt, die einem Menschen oft in den Weg gelegt werden. Sein Vater zeigt ihm auf brutale Art und Weise, was er von ihm hält und in der Schule ist er auch oft den Attacken und Spötteleien seiner Mitschüler
ausgesetzt. Durch Kampfsport und Schlägereien versucht sich nun Alexander durchs Leben zu schlagen und es…mehrDer junge Alexander muss schon sehr früh in seinem Leben erkennen, dass es viele Steine gibt, die einem Menschen oft in den Weg gelegt werden. Sein Vater zeigt ihm auf brutale Art und Weise, was er von ihm hält und in der Schule ist er auch oft den Attacken und Spötteleien seiner Mitschüler ausgesetzt. Durch Kampfsport und Schlägereien versucht sich nun Alexander durchs Leben zu schlagen und es kommt, wie es kommen muss. Ein kleines Verbrechen reiht sich an das andere, solange, bis er verhaftet wird. Doch selbst die Erfahrung mit dem Gericht lässt ihn nicht klüger werden und so verpasst er auch die zweite Chance in seinem Leben.
,, Zweite Chance verpasst“ so lautet der Titel des 136 Seiten starken Büchleins, das der Protagonist Alexander Wieser autobiografisch verfasst hat. In einer einfachen und leicht zu lesender Art beschreibt der Autor in 15 Kapiteln, wie es zu seinem verpfuschten Leben gekommen ist und was er daraus gelernt hat. Die Reihenfolge ist dabei nicht chronologisch und man erfährt abwechselnd immer wieder, wie es in seiner Kindheit war, wie es ist, im Gefängnis zu sein und wie es ihm gelingt, sich selber aus der kriminellen Abwärtsspirale heraus zu holen. Es ist eine tragische und emotionale Geschichte, in der der Autor nichts beschönigt und sich auch nicht für seine vielen Tränen schämt, die er dabei vergossen hat. Gut gefallen hat mir dabei, dass Alexander Wieser nie die Schuld jemand anderen gibt, sondern er genau weiß, dass er ganz alleine für seine Verbrechen verantwortlich ist und er weiß auch, wie sehr er damit seine Familie verletzt hat. Er berichtet auch aus dem Gefängnisalltag, wo er an kleinen Dingen erst merkt, wie kostbar das Leben ist und wie wenig man es oft zu schätzen weiß. Ebenso trifft er auf seinem Lebensweg auch Menschen, die ihm Hilfe und Freundschaft anbieten, was für ihn, der früher oft in der Opfer- und Außenseiterrolle war, eine wichtige Erfahrung im Leben ist. Zum Schluss zeigt der Autor noch seinen neuen Weg auf den er von nun an gehen möchte.