Boris Pasternak versuchte die Widersprüche seiner Zeit in seinen Gedichten aufzunehmen. Und doch erschien er vielen selbst wie der lebende Widerspruch: Er stand als einer der ersten neben dem toten Majakowski, erhielt nächtliche Anrufe von Stalin, den er wenig später im 'Doktor Shiwago' zur Rechenschaft zog.
Der zweite Band der von Christine Fischer edierten Werkausgabe zeigt Pasternaks Jahre der Entscheidung 1923-1943: Nachdem er - wie er in dem autobiographischen 'Schutzbrief' schildert - weder in der Musik, noch in der Philosophie seine Berufung findet, setzt er alles auf die Dichtung und eine Prosa, die zur Schwester seiner Poesie wird. Zwei Rätsel und ein Leben.
Der zweite Band der von Christine Fischer edierten Werkausgabe zeigt Pasternaks Jahre der Entscheidung 1923-1943: Nachdem er - wie er in dem autobiographischen 'Schutzbrief' schildert - weder in der Musik, noch in der Philosophie seine Berufung findet, setzt er alles auf die Dichtung und eine Prosa, die zur Schwester seiner Poesie wird. Zwei Rätsel und ein Leben.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Oleg Jurjew begrüßt die von Christine Fischer herausgegebene große Ausgabe der Werke Boris Pasternaks, deren zweiter Band nun unter dem Titel "Zweite Geburt" vorliegt. Der Kritiker kann seine Freude darüber, dass diese frühen Gedichte, Erzählungen und Briefe noch ganz ohne den "Sowjet-Konsalik" Doktor Schiwago auskommen, nicht verhehlen. Denn so kommt der Leser in den Genuss der wahren Größe Pasternaks, versichert der Rezensent, der hier über die Virtuosität der Sprache, aber auch das Vermögen des Autors, psychische Zustände in Momentaufnahmen abzubilden, staunt. Geradezu hingerissen zeigt sich Jurjew von der "hypnotisierenden Sprachmelodie" Pasternaks, in der er die russischen Sprache energisch pulsieren hört. Auch Fischers Entscheidung, auf ostdeutsche Übersetzungen, etwa von Elke Erb, Stefan Döring oder Andreas Koziol zurückzugreifen, findet der Kritiker klug.
© Perlentaucher Medien GmbH
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