Die herrlichen Sonette Michelangelos zu übertragen, sie wirklich ins Deutsche zu verwandeln" hatte sich Rilke von 1915 an zur Aufgabe gemacht. Voller Bewunderung für den Bildhauer wie den Dichter hat er die unzulänglichen Übersetzungen seiner Zeit übertroffen und gezeigt, daß Michelangelos Sonette mit der Klarheit ihrer Bilder zu den schönsten und bewegsten Gedichten der Weltliteratur gehören. Der Bildhauer wechselte vom Stein zur Sprache, wenn ihn die Verhängnisse seines Daseins zu überwältigen drohten. Er "warf sich 'dann' gegen die Sprache mit der ganzen Wucht seines im Stein nicht…mehr
Die herrlichen Sonette Michelangelos zu übertragen, sie wirklich ins Deutsche zu verwandeln" hatte sich Rilke von 1915 an zur Aufgabe gemacht. Voller Bewunderung für den Bildhauer wie den Dichter hat er die unzulänglichen Übersetzungen seiner Zeit übertroffen und gezeigt, daß Michelangelos Sonette mit der Klarheit ihrer Bilder zu den schönsten und bewegsten Gedichten der Weltliteratur gehören. Der Bildhauer wechselte vom Stein zur Sprache, wenn ihn die Verhängnisse seines Daseins zu überwältigen drohten. Er "warf sich 'dann' gegen die Sprache mit der ganzen Wucht seines im Stein nicht unterzubringen Gefühls" (Rilke). Dies und die Würde, mit der er von den dunklen Stunden seines Leidens und Liebens spricht, machen die Gedichte auch zu einzigartigen Lebenszeugnissen.
Rainer M. Rilke (1875-1926), der Prager Beamtensohn, wurde nach einer erzwungenen Militärerziehung 1896 Student, zuerst in Prag, dann in München und Berlin, weniger studierend als dichtend. Die kurze Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff in Worpswede löste er 1902 auf. Er bereiste darauf Italien, Skandinavien und Frankreich. In Paris schloß er Bekanntschaft mit Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas. Nach seinem Entschluß zur Berufslosigkeit und zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opferte sein Leben seiner Kunst und gewann Unsterblichkeit, indem er unerreichte Sprach- und Kunstwerke schuf. Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen, wurde aber aufgrund seiner kränklichen Konstitution in das Wiener Kriegsarchiv versetzt. Rilke starb nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux.
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