Franz Fühmann, fünfzigjährig und in Ost-Berlin zu Hause, hochberühmt und angefeindet von manchen Mächtigen, fährt ins charmante Budapest, dessen Glanz jetzt, 1972, etwas verblichen ist. Der Dichter, indem er Unbekanntes und zuweilen Altvertrautes entdeckt, kommt ins Nachdenken über sich und sein Tun in dieser unerbittlichen Zeit, deren Ende für den hochsensiblen schon damals mehr zu fühlen ans vorherzusehen ist. Fühmanns Tagebuch-Bericht gehört zum Subtilsten, was DDR-Literatur hervorbrachte.