Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die europäische Art zu denken ist das Ergebnis einer dreitausend-jährigen Geschichte, die keineswegs in gerader Linie von den Griechen zu uns herauf führt. Auch Juden und Ägypter, Germanen und der Islam hatten entscheidenden Anteil daran. Ihr Denken floss in einer wechselvollen Geschichte zusammen und ließ einen neuen Typus von Weltbildern entstehen, den wir das abendländische Denken nennen. An seinem vorläufigen Ende stehen die heutigen Leistungen von Wissenschaft und Technik, aber auch die großen Probleme unserer Zeit, seien dies nun Fragen des Umweltschutzes, der Politik und der Wirtschaft, oder auch die Frage nach individuellen Problemen, wie Vereinsamung und Isolation. All dies ist das Ergebnis jenes kollektiven Denkprozesses, der sich auf vielfältige Weise in der abendländischen Kultur äußert. Der Theorie kommt dabei eine enorme praktische Bedeutung zu, denn sie erarbeitet die geistigen Werkzeuge, mit Hilfe derer die Nachgeborenen ihre Welt wahrnehmen. So stellt das jeweils bestehende Weltbild die Grundlage für die weitere Entwicklung dar und jeder von uns steht unvermeidlich auf den Schultern derer, die vorangingen. Wollen wir verstehen, warum wir so und nicht anders denken, so müssen wir die Geschichte unserer geistigen Werkzeuge kennen. Denn auch im geistigen Bereich gilt der Satz des Thukydides, nach dem der, der seine Geschichte nicht kennt, sich selbst dazu verdammt, alte Fehler zu wiederholen. Mehr noch, Unkenntnis der Grundlagen des eigenen Denkens bedeutet Sklaverei, ist doch der Praktiker -nach einem treffenden Bonmot- nur eine Marionette in den Händen eines Theoretikers, den er nicht kennt.
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