Der Leipziger Schriftsteller Hans-Georg Haas und seine Frau Kläre, Direktorin eines Warenhauses, sind beide in der SED, haben ihre Kinder sozialistisch erzogen - wenn sie auch dadurch nicht verhindern konnten, dass Tochter Marion ausgerechnet einen Holländer zum Freund wählt - und waren "gesellschaftlich aktiv". Sie haben bei der Obrigkeit also eine ganze Menge Punkte gesammelt. Haas bemüht sich daher, wie er meint, mit Fug und Recht um "das größte Privileg, das die DDR zu vergeben hat", eine Reise in den Westen. Zu Beginn seiner Bemühungen sieht alles ganz hoffnungsvoll aus. Haas ist es auch ziemlich egal, wohin die Fahrt geht, ob nun nach Südamerika oder ans Mittelmeer, er hält vorsorglich für jedes Land ein Thema bereit, über das er schreiben könnte. Doch was er dann erlebt, sind Vertröstungen, Verschiebungen, Achselzucken, Bedauern, und der erhoffte Tapetenwechsel bleibt ein schöner Traum. Statt dessen ereilt ihn ein Schicksalsschlag nach dem anderen.