"Ich bin ich" heißt es in diesen Gedichten: mal trotzig-entschlossen, mal vorsichtig tastend, als wäre da schwankender Boden zu betreten, als wäre das Ich-Sagen behutsam einzuüben. Die hier spricht, kennt sich und ihre Rolle genau, ihre Pflichten im Alltag der Gewohnheit. Aber da gibt es noch das andere Ich, das ausscheren möchte aus den Konventionen, die Häute abstreifen, leicht sein und einfach leben: im südlichen Licht, in der Freude am kleinen Brennesselgrün oder in der heimlichen Freiheit der Einsamkeit. Die Gedichte erkunden Erfahrenes, Gewonnenes oder Verlorenes nach ihrem Wert für das eine oder für das andere Ich. Sie zeigen seismographisch die Spannungen dieses polarisierten Lebens an - sind ihr Preis und ihr Produkt.