Gelungene Mischung aus Grusel und Humor
Die Bewertung einer Sammlung von Texten unterschiedlicher Autor*innen, wie es die 18. Ausgabe des Zwielicht-Magazins ist, ist natürlich immer eine kleine Herausforderung. Wie in jeder Anthologie gibt es sowohl Texte, die positiv hervorstechen, als auch
solche, die deutlich abfallen. Im Fall von „Zwielicht 18“ ist den Herausgebern Achim Hildebrand und…mehrGelungene Mischung aus Grusel und Humor
Die Bewertung einer Sammlung von Texten unterschiedlicher Autor*innen, wie es die 18. Ausgabe des Zwielicht-Magazins ist, ist natürlich immer eine kleine Herausforderung. Wie in jeder Anthologie gibt es sowohl Texte, die positiv hervorstechen, als auch solche, die deutlich abfallen. Im Fall von „Zwielicht 18“ ist den Herausgebern Achim Hildebrand und Michael Schmidt jedoch trotz dieser unvermeidlichen Schwankungen eine stimmige Zusammenstellung mit vielen kleinen Highlights gelungen.
In dieser Ausgabe stehen aktuelle Texte von etablierten Autor*innen wie auch Newcomern älteren Texten aus dem Bereich Sci-Fi und Horror gegenüber. Zumeist handelt es sich bei Letzterem um Erstübersetzungen von Erscheinungen aus Magazinen des 20. Jahrhunderts, wo sich so manche Perle versteckt, die ohne „Zwielicht“ womöglich nie an die Oberfläche geraten wäre, allen voran der schräg-komische Text „Die Körperformer kommen!“ von Winston K. Marks. Insgesamt lässt die Zusammenstellung eine gewisse Vorliebe für Bodyhorror und Humor durchblicken – von beidem gibt es auch in dem kaum weniger bizarr-witzigen Text „Merkwürdig“ von Karin Reddemann zur Genüge.
Düsterer und ernster geht es an anderer Stelle in der Sammlung zu. Ein besonderes Highlight für Fans von Mythologie ist Christian Blums „So schreiten keine ird’schen Weiber“, das gekonnt eine Milieustudie mit Mythen des Altertums verbindet. Betroffen macht Erik Hausers „Der Allesschluck“, wohl mit Abstand die düsterste Geschichte in der kompletten Ausgabe, die kindliches Trauma ins Auge fasst. In variierender Qualität tummeln sich auf den übrigen Seiten der Anthologie besessene Mähdrescher und garstige Achterbahn-Betreiber, kosmische Gottheiten und mysteriöse Tiere.
„Zwielicht 18“ ist eine spannende und abwechslungsreiche Zusammenstellung von Kurzgeschichten aus den Bereichen Sci-Fi und Horror sowie deren Schnittstelle, die mit einigen Überraschungen aufwartet. Auch wenn nicht jeder Text in der Sammlung überzeugen kann, so hält sie doch genügend Highlights bereit, um echten Schauergenuss zu garantieren.