In "Zwillingschaos hoch zwei" verschlägt es die zehnjährigen Zwillinge Julie und Malte auf Grund des Jobs ihres Vaters in den hohen Norden. Zum Wechsel in die fünfte Klasse der Oberschule wäre so ein Umzug gar nicht mal sooo schlimm gewesen, wenn ihre Eltern wegen des Umzugstermins nicht den Termin
für die Einschulung verwechselt hätten.
Doch nicht nur die Erwachsenen sorgen in "Zwillingschaos…mehrIn "Zwillingschaos hoch zwei" verschlägt es die zehnjährigen Zwillinge Julie und Malte auf Grund des Jobs ihres Vaters in den hohen Norden. Zum Wechsel in die fünfte Klasse der Oberschule wäre so ein Umzug gar nicht mal sooo schlimm gewesen, wenn ihre Eltern wegen des Umzugstermins nicht den Termin für die Einschulung verwechselt hätten.
Doch nicht nur die Erwachsenen sorgen in "Zwillingschaos hoch zwei" für einige Pleiten, Pech und Pannen, auch bei Malte auf der Jagd nach Außerirdischen und auf Schatzsuche mit seinen neuen Freunden geht so einiges schief. Eigentlich sollte bei Julies hochgesteckten Ambitionen eine Schülerzeitung an der neuen Schule zu gründen dank gründlicher Vorbereitung und tatkräftiger Unterstützung bei Fragen durch ihren Vater alles glatt laufen, aber wer konnte ahnen, dass Julie gleich für ihre erste Reportage eine Videospionage aufdeckt?
Besonders lustig werden die verrückten Situationen durch den besonderen Erzählstil, den Andreas Schlüter und Irene Margil für ihre Geschichte gewählt haben: "Zwillingschaos hoch zwei" ist ein Wendebuch, das sowohl aus Julies als auch aus Maltes Sicht erzählt wird. Die eine Seite des Covers ist von Rosatönen geprägt und Fotos von Pferden, Füllern und Mädchenkram, dahinter kann man anfangen die Geschichte aus Julies Sicht zu lesen. Auf der anderen Seite des Buches steckt ein Cover in Blau- und Brauntönen mit einem Alienbild, Malte beim Radfahren und einem Sternfernrohr, dahinter verbirgt sich die Geschichte aus Maltes Sicht.
Julie schreibt ihre Erfahrungen in "Das Buch meines Lebens", das später als Grundlage für ihre Autobiographie dienen soll, außerdem erfährt man von ihren Erlebnissen durch Emails an ihre Freiburger Freundin Gritta.
Malte tauscht sich fast gänzlich durch Emails, SMS und Facebook-Likes mit seinen Freiburger Freunden aus.
Maltes Teil ist dominiert durch Druckschrift, während man auf Grund von Julies "Buch des Lebens" zahlreiche Passagen in - sehr gut lesbarer - Schreibschrift auf einem linierten Hintergrund findet.
Ich habe das Buch abwechselnd aus Julies und Maltes Sicht gelesen, weil so noch besser die unterschiedlichen Sichtweisen auf die gemeinsam erlebten Situationen zum Tragen kamen. Es genügt aber sogar (für Leseanfänger, oder für Jungs, die vielleicht nur Jungsgeschichten mögen) bloß eine Sichtweise aus "Zwillingschaos hoch zwei" zu lesen, um die Geschichte zu verstehen, lustiger wird sie aber definitiv, wenn man beide Zwillinge ihre Geschichte erzählen lässt.
Die Geschichte ist sehr gut für junge Leser geeignet, die sich noch nicht so gut auf lange Textpassagen konzentrieren können. Die Einträge betragen maximal 3 oder 4 Seiten am Stück, aufgelockert durch Randnotizen und kleine Illustrationen. Die Emails und SMS sind so layoutet, dass sie sich erkennbar von Brief- oder Tagebuchpassagen abheben. Die Emails sind ganz echt mit Header und Empfänger- und Betreffzeilen ausgestattet.
Das Buch macht Kindern - und ihren mitlesenden Geschwistern und/oder Eltern - nicht nur unheimlich viel Spaß beim Lesen, sondern auch beim reinen Durchschmökern, dank des großartigen Layouts und Stephan Prickens witzigen Illustrationen.
Zum Glück muss man sich - nach dem für geübtere Leser eher kurzen Lesevergnügen - nicht für immer von den chaotischen Zwillingen verabschieden, denn die Autoren schreiben bereits am zweiten Band von Maltes und Julies Abenteuern.