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Wie sah der Dreißigjährige Krieg »aus der Nähe« aus? In diesem Band werden weniger die großen politischen und militärischen Ereignisse thematisiert als vielmehr die Frage, wie der Krieg von den Menschen erlebt wurde. Damit rücken alltags- und erfahrungsgeschichtliche Probleme ins Blickfeld, etwa die vielfältigen Formen des Überlebens. Der Krieg wird als umfassender Ereignis- und Erfahrungszusammenhang gesehen, der allerdings in verschiedenen Regionen auf unterschiedliche Weise erlebt wurde. Die zeitgenössische Wahrnehmung umfaßt die Einheit des nicht enden wollenden Krieges ebenso wie…mehr

Produktbeschreibung
Wie sah der Dreißigjährige Krieg »aus der Nähe« aus? In diesem Band werden weniger die großen politischen und militärischen Ereignisse thematisiert als vielmehr die Frage, wie der Krieg von den Menschen erlebt wurde. Damit rücken alltags- und erfahrungsgeschichtliche Probleme ins Blickfeld, etwa die vielfältigen Formen des Überlebens. Der Krieg wird als umfassender Ereignis- und Erfahrungszusammenhang gesehen, der allerdings in verschiedenen Regionen auf unterschiedliche Weise erlebt wurde. Die zeitgenössische Wahrnehmung umfaßt die Einheit des nicht enden wollenden Krieges ebenso wie Kriegsabläufe und Kriegsauswirkungen in einer großen regionalen Vielfalt. In den Wahrnehmungen und Erfahrungen der Menschen werden mentale, religiöse und kulturelle Prägungen erkennbar; Literatur, bildende Kunst und Musik sind in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse. Der Blick »aus der Nähe« ermöglicht aber auch neue Einsichten in soziale Beziehungen und gesellschaftliche Strukturen.Durch die Analyse von Selbstzeugnissen, von ikonographischen, musikalischen, literarischen und statistischen Quellen gelingt es den Autoren, in die »Nähe eines fernen Krieges« (N.E. Villstrand) zu kommen.
Autorenporträt
Hans Medick ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Erfurt und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen.

Benigna von Krusenstjern, geb. 1947, Historikerin mit den Schwerpunkten 17. und 20. Jahrhundert. Begann als Redakteurin für internationale Politik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DAGAP), danach langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Geschichte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Pioniertat und Standardwerk zugleich ist dieser Sammelband in den Augen von Rezensent Michael Jeismann. Er verspreche "Blicke auf den Dreißigjährigen Krieg aus der Nähe" und halte dies Versprechen ein. Kein Zeitraum der frühneuzeitlichen Geschichte sei so "mit Vergangenheitsbedeutung aufgeladen und zugleich doch so wenig unter neuen historiografischen Fragestellungen" erforscht worden. Aus dieser "Sicherheitsverwahrung" sind die ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts nach Ansicht des Rezensenten durch das vorliegende Buch nun befreit. Darüber hinaus habe nun auf seinem "Terrain" die "Alltags- und Mikrogeschichte den Begriff der Erfahrung heimisch gemacht". Besonders lobend hervorgehoben werden Beiträge von Wolfgang Behringer über die Revolution des Zeitungs- und Nachrichtenwesens, von Karin Jansson über Soldaten und Vergewaltigung oder Peter Buchel über den Alltag eines Soldaten. Zu den "Glanzstücken" zählt der Rezensent den Aufsatz von Hans Medick über die Zerstörung Magdeburgs, in dem Medick "von Abschnitt zu Abschnitt" die Historisierung dieses Ereignisses und " seine Einbettung in zeitgenössische Erwartungen und politisch-historiografische Erwartungen" verfolge.

© Perlentaucher Medien GmbH