Martin Schäuble hat Israel und Palästina zu Fuß von den Golanhöhen bis ans Rote Meer durchquert. In seinem großen, lebendigen Reisebericht erzählt er, wie sich die Menschen dort ihr Leben unter ständiger Bedrohung im Nahost-Konflikt eingerichtet haben. Er sprach mit orthodoxen Juden und verzweifelten Palästinensern, beobachtete die Protestbewegung in Tel Aviv und wanderte eine Etappe mit David Grossman. Unter großen Schwierigkeiten gelang ihm ein Abstecher in den Gaza-Streifen. Schäuble bringt uns nicht nur den Alltag der Israelis und Palästinenser näher, er hilft auch zu verstehen, wie hier auf engstem Raum unterschiedliche Lebensweisen, Interessen und Ansprüche aufeinandertreffen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.06.2013Tief geschaut
Fast scheint es, als zöge das heiße Spannungsfeld Israel/Palästina Schreiber jeglicher Couleur magisch an, denn in den letzten zwei Jahren ist fast ein Dutzend Bücher zu diesem Thema erschienen. Nahezu allen ist der gutwillige Versuch gemeinsam, zwischen den so unversöhnlich wirkenden Fronten zu vermitteln und Erklärungen dafür zu finden, warum sich im sogenannten Heiligen Land arabische und israelische Mentalität anscheinend unvereinbar gegenüberstehen. Martin Schäubles Fußmarsch durch Israel und Palästina - von der libanesischen Grenze bis nach Eilat und von den Golan-Höhen bis ans Rote Meer, den Gaza-Streifen eingeschlossen -, den er dezidiert als "Wanderung zwischen den Welten" versteht, macht hier keine Ausnahme. Auch ihm geht es in erster Linie darum herauszufinden, welche Vergangenheit sich an welcher Gegenwart reibt und wie sich die Menschen auf den beiden Seiten der Grenze verhalten. Die Methode, die der Reporter Schäuble dafür benutzt, wirkt zunächst recht simpel. Ohne sich in tiefgründigen Betrachtungen zu ergehen, beschreibt er in kurzen, recht aggressiv wirkenden Sätzen, was und wer ihm begegnet ist, und schafft damit eine unmittelbar berührende Atmosphäre, die ihre Wirkung auf den Leser nicht verfehlt. Partei nimmt Schäuble nicht, und das ist auch gut so. Aber seine präzisen Betrachtungen sind eine Herausforderung, sich den Fragen zu stellen, die von der Welt- und Regionalpolitik bislang nicht beantwortet wurden. Dabei gewinnt man eigentlich nur eine Einsicht aus diesem Buch: Es ist ein weiter, steiniger Weg bis zum Frieden im Heiligen Land.
tg
"Zwischen den Grenzen - Zu Fuß durch Israel und Palästina" von Martin Schäuble. Carl Hanser Verlag, München 2013. 220 Seiten. Gebunden, 17,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Fast scheint es, als zöge das heiße Spannungsfeld Israel/Palästina Schreiber jeglicher Couleur magisch an, denn in den letzten zwei Jahren ist fast ein Dutzend Bücher zu diesem Thema erschienen. Nahezu allen ist der gutwillige Versuch gemeinsam, zwischen den so unversöhnlich wirkenden Fronten zu vermitteln und Erklärungen dafür zu finden, warum sich im sogenannten Heiligen Land arabische und israelische Mentalität anscheinend unvereinbar gegenüberstehen. Martin Schäubles Fußmarsch durch Israel und Palästina - von der libanesischen Grenze bis nach Eilat und von den Golan-Höhen bis ans Rote Meer, den Gaza-Streifen eingeschlossen -, den er dezidiert als "Wanderung zwischen den Welten" versteht, macht hier keine Ausnahme. Auch ihm geht es in erster Linie darum herauszufinden, welche Vergangenheit sich an welcher Gegenwart reibt und wie sich die Menschen auf den beiden Seiten der Grenze verhalten. Die Methode, die der Reporter Schäuble dafür benutzt, wirkt zunächst recht simpel. Ohne sich in tiefgründigen Betrachtungen zu ergehen, beschreibt er in kurzen, recht aggressiv wirkenden Sätzen, was und wer ihm begegnet ist, und schafft damit eine unmittelbar berührende Atmosphäre, die ihre Wirkung auf den Leser nicht verfehlt. Partei nimmt Schäuble nicht, und das ist auch gut so. Aber seine präzisen Betrachtungen sind eine Herausforderung, sich den Fragen zu stellen, die von der Welt- und Regionalpolitik bislang nicht beantwortet wurden. Dabei gewinnt man eigentlich nur eine Einsicht aus diesem Buch: Es ist ein weiter, steiniger Weg bis zum Frieden im Heiligen Land.
tg
"Zwischen den Grenzen - Zu Fuß durch Israel und Palästina" von Martin Schäuble. Carl Hanser Verlag, München 2013. 220 Seiten. Gebunden, 17,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Martin Schäuble erlaubt sich keine endgültigen Urteile. Immer wieder reflektiert er darüber, ob er nur das sieht,
was er sehen möchte; was es bedeutet, wenn er etwas merkwürdig findet, das den Einheimischen normal erscheint - und umgekehrt. Man kann aus dieser israelisch-palästinensischen Zweisamkeit wohl auch nicht wirklich schlau werden. Und doch ist es jeden Versuch wert." Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung, 08.05.13
"Das Buch gibt einen spannenden Einblick in das Leben und zeigt, warum es für Israelis und Palästinenser so schwierig ist, Frieden zu finden." 3sat Kulturzeit, 18.01.13
"Ein lesenswerter Reisebericht, der den komplizierten Nahost-Konflikt einmal aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet." Marcus Heumann, Deutschlandfunk, 11.02.13
"Anders als viele Nahostkorrespondenten verzichtet Schäuble auf wohlmeinende Erklärungs- und Lösungsansätze für den Nahostkonflikt. So wird sein gefärbter, locker erzählter Reisebericht zur glaubwürdigen Bestandsaufnahme des Alltagslebens in der Krisenregion." Martin Wein, Die Zeit, 14.03.13
"Er erzählt uns von wagemutigen Männern in Gaza, von einem kriegsmüden Yom-Kippur-Veteran, von fußballbegeisterten Palästinensern in Hebron und jungen Israelis, die an der libanesischen Grenze in einen Rausch geraten. (...) Dank Martin Schäuble hören wir, was im privaten Kreis gesprochen wird. Gedanken, die so nie nach außen dringen würden." Ina Namislo, Mitteldeutscher Rundfunk, Figaro, 06.06.2013
"Schäubles Beobachtungen setzen sich wie Tausende kleine Puzzleteile zu einem Bild zusammen. Zur Stimmungslage in einer Region, die voller Konflikte und Widersprüche steckt." Frank Grubitzsch, Sächsische Zeitung, 09.03.13
"Wer den Nahostkonflikt besser verstehen will und wer nachvollziehen mag, warum eine Lösung der Konflikte in weiter Ferne liegt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt." Irène Weitz, Schweizer Familie, 28.03.13
was er sehen möchte; was es bedeutet, wenn er etwas merkwürdig findet, das den Einheimischen normal erscheint - und umgekehrt. Man kann aus dieser israelisch-palästinensischen Zweisamkeit wohl auch nicht wirklich schlau werden. Und doch ist es jeden Versuch wert." Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung, 08.05.13
"Das Buch gibt einen spannenden Einblick in das Leben und zeigt, warum es für Israelis und Palästinenser so schwierig ist, Frieden zu finden." 3sat Kulturzeit, 18.01.13
"Ein lesenswerter Reisebericht, der den komplizierten Nahost-Konflikt einmal aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet." Marcus Heumann, Deutschlandfunk, 11.02.13
"Anders als viele Nahostkorrespondenten verzichtet Schäuble auf wohlmeinende Erklärungs- und Lösungsansätze für den Nahostkonflikt. So wird sein gefärbter, locker erzählter Reisebericht zur glaubwürdigen Bestandsaufnahme des Alltagslebens in der Krisenregion." Martin Wein, Die Zeit, 14.03.13
"Er erzählt uns von wagemutigen Männern in Gaza, von einem kriegsmüden Yom-Kippur-Veteran, von fußballbegeisterten Palästinensern in Hebron und jungen Israelis, die an der libanesischen Grenze in einen Rausch geraten. (...) Dank Martin Schäuble hören wir, was im privaten Kreis gesprochen wird. Gedanken, die so nie nach außen dringen würden." Ina Namislo, Mitteldeutscher Rundfunk, Figaro, 06.06.2013
"Schäubles Beobachtungen setzen sich wie Tausende kleine Puzzleteile zu einem Bild zusammen. Zur Stimmungslage in einer Region, die voller Konflikte und Widersprüche steckt." Frank Grubitzsch, Sächsische Zeitung, 09.03.13
"Wer den Nahostkonflikt besser verstehen will und wer nachvollziehen mag, warum eine Lösung der Konflikte in weiter Ferne liegt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt." Irène Weitz, Schweizer Familie, 28.03.13