Das Ende des 20. Jahrhunderts ist durch eine Zunahme internationaler Verflechtungen und eine Verstärkung von Migrationsbewegungen globalen Ausmaßes gekennzeichnet, die auch für das Bildungssystem und die Institutionen der Sozialen Arbeit nicht ohne Folgen bleiben. Schon das Leben innerhalb einer Gesellschaft wird heute zusehends zu einem Leben zwischen verschiedenen Kulturen. Pädagogik und Sozialpädagogik werden mit interkulturellen Lebenswirklichkeiten konfrontiert, in denen verschiedenartige Identitäts- und Normalitätsentwürfe aufeinander treffen und in denen unterschiedliche Chancen zur sozialen Teilhabe und Lebensgestaltung enthalten sind. Vor diesem Hintergrund führt das vorliegende Buch zunächst in Grundlagen der Interkulturalitätsdiskussion ein. Am Beispiel von Migranten in Ostdeutschland, minderjährigen Flüchtlingen und Aussiedlerjugendlichen werden die Rahmenbedingungen für das Leben zwischen den Kulturen aufgezeigt und durch Ergebnisse aus der Stereotypenforschung erweitert. Darauf aufbauend werden Konzepte und Arbeitsansätze vorgestellt, die in pädagogischen und sozialpädagogischen Handlungsfeldern wie Schule, Beratung, betrieblichem Training, internationalem Austausch und Entwicklungshilfe versuchen, den neuen Anforderungen Rechnung zu tragen. Auf diese Weise liefert das Buch einen Überblick über die unterschiedlichen pädagogischen und sozialpädagogischen Zugänge zur Interkulturalitätsproblematik. Beiträge von G. Auernheimer, L. Böhnisch, K.-H. Flechsig, M. Gemende, F. Hamburger, U. Kruse, D. Meister, W. Melzer, F. Nestmann, P. Rostampour, B. Rooß, U. Sandfuchs,W. Schröer, S. Sting, D. Waterkamp