Zwischen Dorf und Staat standen die Bürgermeister ländlicher Gemeinden im 19. Jahrhundert: Sie sorgten für die Umsetzung der staatlichen Vorgaben vor Ort und setzten sich gleichzeitig für die Anliegen der Dorfbevölkerung ein. Die Autorin wendet sich Amtspraxis und Amtsstil dieser Verwalter auf der lokalen Ebene zu. Mikrohistorisch vergleichend untersucht sie die Verwaltungswirklichkeit anhand von französischen, luxemburgischen und deutschen Beispielen. Dabei werden Unterschiede zwischen Wein- und Ackerbaugemeinden aber auch zwischen Klein- und Flächenstaaten sichtbar. In allen Staaten mußten die Bürgermeister die Ausübung ihres Amtes im 19. Jahrhundert erst erlernen, bevor sie es an seinem Ausgang zunehmend politischer begriffen und führten.