Der Organisation von persönlichem Engagement und freiwilliger Arbeit bieten sich im Vergleich zu klassischen Organisationen (Verwaltungen, Unternehmen, Verbände und Vereine) besondere Chancen, aber auch spezifische Probleme in den Bereichen der Motivation und der Mitgliederbindung. Diese Besonderheiten kommen deutlich zum Vorschein, wenn es darum geht, anspruchsvolle und differenzierte Zwecksetzungen auf Dauer zu verwirklichen. Die vorliegende Fallstudie über eine Initiative im Kanton Thurgau zeigt, dass bei sehr unterschiedlichen Formen der Organisation und Professionalisierung von Freiwilligenarbeit ein gemeinsames Grundmuster erkennbar ist. Für Organisationen freiwilligen Engagements hängen Gelingen und Scheitern davon ab, ob sie die Bedingungen für soziale Praktiken schaffen und reproduzieren können, die für die biographische Selbstbestimmung ihrer Mitglieder bedeutungsvoll sind.