Seit einigen Jahren wird die Geschichte der fürsorgerischen Massnahmen an Minderjährigen aufgearbeitet. Dass dies geschehen kann, ist nicht selbstverständlich. Betroffene haben nach Jahrzehnten ihr Schweigen gebrochen, Kulturschaffende das Unrecht thematisiert und in die Öffentlichkeit getragen und staatliche Institutionen den Willen zur politischen und historischen Aufarbeitung des Geschehenen gezeigt. Das Buch gibt Einblick in die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen an Minderjährigen im 20. Jahrhundert und die Folgen des erfahrenen Unrechts. Es diskutiert Prinzipien und Leitvorstellungen, die mit der gesellschaftlichen Anerkennung und Aufarbeitung des Unrechts verbunden sind, und nennt die Mittel und Medien, dank deren die Gesellschaft für dieses Thema sensibilisiert worden ist.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nicht nur mit dem von Gisela Hauss, Thomas Gabriel und Martin Lengwiler herausgegebenen Band "Fremdplatziert" hat Rezensent Urs Hafner seine Probleme. Auch dieser, ebenfalls von Hauss und Lengwiler verantwortete Sammelband, der fünfzehn Beiträge aus zwei Tagungen enthält, bereitet dem Kritiker leichte Magenschmerzen. Mit Interesse liest er zwar die die Aufsätze zur Entstehung der Schweizer Ausstellung "Verdingkinder reden" oder zum Dokumentarfilm "Das Kinderzuchthaus", einige Ausgangspunkte der Autoren, etwa zum Verhältnis von Armut und "herrschenden Machtverhältnissen", findet Hafner allerdings "fragwürdig".
© Perlentaucher Medien GmbH
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