In dem mit Unterstützung der Göttinger Geschichtswerkstatt herausgegebenen Band geht es um vielfältige Formen militärischen und zivilen Ungehorsams im Zweiten Weltkrieg sowie um deren retrospektive Deutung: Um Deserteure und sogenannte WehrkraftzersetzerInnen, um unterschiedliche Ausprägungen von innerer und äußerer Distanz und daraus folgender verweigernder Praxis. Grundlage sind lebensgeschichtliche Interviews mit Opfern der Militärjustiz und andere Egodokumente sowie Akten der Wehrmachtsbürokratie. Damit werden Menschen in den Blick genommen, die sowohl in der öffentlichen als auch in der wissenschaftlichen Wahrnehmung bisher kaum beachtet wurden und deren Geschichte(n) weitgehend in Vergessenheit geraten sind.