Das Cover zeigt mit dem Meer, dem Boot und der rauen Küste die Bretagne und lädt mit seinen harmonischen Farben natürlich sofort ein, sich auf diese Reise zu begeben. Eine Reise zu einer einsamen Insel, die der Klappentext als märchenhaft beschreibt.
Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben und
mit seiner ausladenden Umschreibung der Situationen, Dinge und Geschehnisse in einer sehr blumigen…mehrDas Cover zeigt mit dem Meer, dem Boot und der rauen Küste die Bretagne und lädt mit seinen harmonischen Farben natürlich sofort ein, sich auf diese Reise zu begeben. Eine Reise zu einer einsamen Insel, die der Klappentext als märchenhaft beschreibt.
Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben und mit seiner ausladenden Umschreibung der Situationen, Dinge und Geschehnisse in einer sehr blumigen Sprache verfasst. Da Emma sehr oft in ihrer Gedankenwelt unterwegs ist und sich die Autorin, was die Spannung anbelangt, über mehr als hundert Seiten zurückhält, passiert lange Zeit doch recht wenig.
Hinzu kommt, dass der kleine Camille, von dem man weiß, dass er für sein Alter viel zu klug ist, ebenso erwachsen und poetisch denkt und fühlt wie seine Mutter (eine Erwachsene). Dies hat mich sehr irritiert, weil so gut wie kein kindliches Verhalten eines kleinen Jungen zu erkennen war. Emma selbst war mir in dieser Phase überhaupt nicht sympathisch, sie war auch keine gute Mutter, und ihre Gedanken drehten sich vermeintlich um so wenig, dass ich nicht wusste, was da noch kommen soll. Außerdem fragte ich mich, wieso sich eine Frau von einem Ehemann auf eine Insel schicken lässt, wo sie doch offensichtlich gar nicht dort hingehen wollte. Auch der Seemann Roman und der Musiker Louis-Camille hatten ihre persönlichen und psychischen Pakete zu tragen, was die Sache nicht einfacher machte.
Und dann, als bei mir die Enttäuschung schon um sich gegriffen hatte, geschah plötzlich etwas, das die ganzen Protagonisten aufrüttelte, der Geschichte Leben einhauchte und sie voranschreiten ließ. Auf einmal fing ich an, die Figuren zu mögen, sie zu verstehen, sie zu bewundern und zu bedauern. Es kam all das an Spannung, was ich mir schon viele Seiten zuvor gewünscht hatte. Am Ende gab es auch noch ein gefühlt gewünschtes Ergebnis. Damit bin ich mit dem Buch versöhnt und kann alles in allem – nicht zuletzt wegen der schönen Beschreibungen der Insel und der Landschaft – eine Leseempfehlung aussprechen.