Sammler sind glückliche Menschen, heißt es bei Goethe. Vor allem aber hilft diese Leidenschaft Malwida Meisenbug und den Gebrüdern Holtei über Not und Entbehrungen des Jahres 1948 in der Vorstadt Poyritz hinweg. Mit ihrem neuen Roman, der von großer atmosphärischer Dichte ist, erweist sich Karla Schneider wieder als Meisterin ihres Metiers. Für Kinder von damals und heute.
Malwida Meisenbug ist zufällig zehn Jahre alt, als sie beim Anstehen um Molke die Bekanntschaft des alten Herrn Holtei macht. Das nämlich, meint er, sei ein ausgesprochen gutes Alter, um mit dem Sammeln zu beginnen. Und der muß es wissen, schließlich ist er leidenschaftlicher Sammler von Türklinken jedweder Art. Auch sein Bruder Oberon ist dem Sammelfieber verfallen, schon seit langem versucht er an die Tasse des großen Tenors Thoraf Atterbom ranzukommen.Es die Zeit nach dem Krieg, als Kleider aus Matratzenstoff geschneidert werden und Pausenbrot einen hohen Tauschwert besitzt, Mädchen wie Malwida Affenschaukeln und Streublümchenkleider tragen und die Not erfinderisch macht. Doch nun hat es Malwida gepackt - sie sammelt alte Postkarten. Auf einem ihrer Herzstücke tanzen Blumenelfen im Maiglöckchenwald. Feuer und Flamme, die Sammlung zu erweitern, wird selbst ihre Freundin Hildchen Hahn-Hahn gänzlich unwichtig. Ihre Leidenschaft läßt sie den Weg durch die Trümmerlandschaft zu m Puschkin-Haus und der imponierenden Lulu Wesendonk auf sich nehmen. Bei der Schneiderin Fräulein von Carolsfeld, die Kissenbezüge und Mullgardinen in die Garderobe einer Prinzessin verwandelt, kann sie den Verlockungen nicht widerstehen. Denn Sammler sind zu allem fähig. Das alles können ihre Mutter und die Großmutter Babbel nicht verstehen. Doch schließlich nützt auch ihnen das Jagen nach Trophäen: Für Gutebutter und Bohnenkaffee trennen sie sich von ihren Türklinken. Denn, was nützt das schlechte Leben schon?Beherzt und humorvoll erzählt Karla Schneider von einer ehemals gesicherten bürgerlichen Welt in schlechten Nachkriegstagen in der sowjetisch besetzten Zone. Einer Zeit, in der der Gedanke an Sahnewindbeutel den alten Meysenbugs ein glückseliges Lächeln entlockt. Und das macht sie meisterhaft. Ein Roman voller Lokalkolorit, in dem Karla Schneider von einer Kindheit ohne Väter und Großväter erzählt und sich als erinnernde Augenzeugin erweist.
Malwida Meisenbug ist zufällig zehn Jahre alt, als sie beim Anstehen um Molke die Bekanntschaft des alten Herrn Holtei macht. Das nämlich, meint er, sei ein ausgesprochen gutes Alter, um mit dem Sammeln zu beginnen. Und der muß es wissen, schließlich ist er leidenschaftlicher Sammler von Türklinken jedweder Art. Auch sein Bruder Oberon ist dem Sammelfieber verfallen, schon seit langem versucht er an die Tasse des großen Tenors Thoraf Atterbom ranzukommen.Es die Zeit nach dem Krieg, als Kleider aus Matratzenstoff geschneidert werden und Pausenbrot einen hohen Tauschwert besitzt, Mädchen wie Malwida Affenschaukeln und Streublümchenkleider tragen und die Not erfinderisch macht. Doch nun hat es Malwida gepackt - sie sammelt alte Postkarten. Auf einem ihrer Herzstücke tanzen Blumenelfen im Maiglöckchenwald. Feuer und Flamme, die Sammlung zu erweitern, wird selbst ihre Freundin Hildchen Hahn-Hahn gänzlich unwichtig. Ihre Leidenschaft läßt sie den Weg durch die Trümmerlandschaft zu m Puschkin-Haus und der imponierenden Lulu Wesendonk auf sich nehmen. Bei der Schneiderin Fräulein von Carolsfeld, die Kissenbezüge und Mullgardinen in die Garderobe einer Prinzessin verwandelt, kann sie den Verlockungen nicht widerstehen. Denn Sammler sind zu allem fähig. Das alles können ihre Mutter und die Großmutter Babbel nicht verstehen. Doch schließlich nützt auch ihnen das Jagen nach Trophäen: Für Gutebutter und Bohnenkaffee trennen sie sich von ihren Türklinken. Denn, was nützt das schlechte Leben schon?Beherzt und humorvoll erzählt Karla Schneider von einer ehemals gesicherten bürgerlichen Welt in schlechten Nachkriegstagen in der sowjetisch besetzten Zone. Einer Zeit, in der der Gedanke an Sahnewindbeutel den alten Meysenbugs ein glückseliges Lächeln entlockt. Und das macht sie meisterhaft. Ein Roman voller Lokalkolorit, in dem Karla Schneider von einer Kindheit ohne Väter und Großväter erzählt und sich als erinnernde Augenzeugin erweist.