Natureis bildete bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiges Medium der Kühlung für private Haushalte und gewerbliche Zwecke. Materielle Zeugen dieser Epoche, die zwischen 1870 und dem Ersten Weltkrieg ihre Hochphase erlebte, waren Eiskeller und Eishäuser. Anfänglich Statussymbol gesellschaftlicher Eliten, gewann der Eiskonsum zunehmend an Bedeutung für breitere Bevölkerungsschichten, namentlich in der Lebensmittelbranche, im Brauwesen und in der tourismusnahen Gastronomie.In einer umfassenden historischen Bestandsaufnahme vermittelt der Autor am Beispiel des ehemaligen Kreises Eutin detaillierte Einsichten in Bau, Gestaltung und Funktion von Eiskellern unterschiedlichen Verwendungszwecks und bettet die Natureisnutzung in übergreifende wie auch regionale wirtschaftliche, technische und sozio-kulturelle Zusammenhänge ein. Ein Blick in den Alltag des Umgangs mit Eis und auf die Akteure rundet die Studie über eine vergangene Kühltechnik ab.