Das Jahr 2022 - ein in doppelter Hinsicht entscheidendes Jahr für Frankreich: Politisch durch die Wahlen, sportlich durch die Weltmeisterschaft. Stand für Emmanuel Macron die Verteidigung des Präsidentenamtes an, so für Kylian Mbappé und die 'Équipe Tricolore' die des WM-Titels. Bei näherem Hinsehen lassen sich seit mehr als einem Jahrhundert Parallelen zwischen Fußball hier sowie Kultur und Politik dort erkennen. Mathias Liegmal geht dafür zurück bis ins Jahr 1872, als in Le Havre der erste französische Fußballverein gegründet wurde, und skizziert entlang von Eckdaten der französischen Geschichte Entwicklungen bis in die Gegenwart. Was hat der Streit zwischen Staat und Kirche mit der Jugendförderung im Fußball zu tun? Weshalb wuchsen die besten Spieler oft unter den widrigsten Bedingungen auf? Wieso wurde Thierry Henry nach der WM 2010 von Präsident Sarkozy zu einem Vier-Augen-Gespräch in den Élysée-Palast zitiert? Wofür kam es im selben Jahr ebendort zu einem Treffen mit dem Emir von Katar? Sicher ist: Mit Emmanuel Macron und Kylian Mbappé hat Frankreich gleich zwei gewichtige Akteure hervorgebracht, die gerne groß aufspielen.