Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2.0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Proeminar (Einführung in die empirische Wahlkampfforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Seitdem Gerhard Schröder 1998 auf dem damaligen zweifellos perfekt inszenierten SPD-Parteitag in Leipzig offiziell zum Herausforderer des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl gekürt wurde, ist eine heftige Debatte darum entbrannt, inwieweit sich eine Art theoretisches Konzept zu den Formen des allgemeinen Wahlkampfes um die Begriffe von Modernisierung und Amerikanisierung erstellen lässt.Haben wir es im Zuge der massiven Nutzung neuer Medien lediglich mit einer rein technischen Verlagerung des Wahlkampfes von der "Straße" in die Arenen von TV und Internet zu tun oder sind derlei zu beobachtenden Tendenzen vor allem auf den US-amerikanischen Einfluss zurückzuführen? Werden Sachthemen mehr und mehr von personalisierten Scheindebatten verdrängt? Welche Veränderungen in der Mediennutzung lassen sich erkennen? Ist es legitim, die Wahl zum deutschen Bundestag 2005 als "amerikanisiert" zu bezeichnen? Diese und weitere Fragen subsumieren den Leitgedanken der gesamten Hausarbeit, welcher sich in der Fragestellung formuliert, ob sich am Beispiel des von SPD und CDU geführten Wahlkampfes zur Bundestagswahl 2005 Merkmale und Tendenzen erkennen lassen, die auf einen Prozess der Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe hindeuten?Zur Beantwortung wird zunächst zu klären sein, was "Amerikanisierung" überhaupt ist und inwieweit sich dieser Begriff von der Modernisierungsthese abgrenzt. Sodann wird es darum gehen, eine punktuell detaillierte Analyse des Wahlkampfes beider großer Volksparteien zur Bundestagswahl 2005 vorzunehmen. Aus den ersten beiden Arbeitsschritten ergeben sich nun einerseits zentrale Kriterien der Amerikanisierungsthese sowie andererseits faktische Daten zur Bundestagswahl 2005, die es folglich in einer abschließenden Konklusion miteinander zu verknüpfen und kontrovers zu diskutieren gilt. Das etablierte Konzept der Amerikanisierungsthese soll demnach anhand eines empirischen Beispiels der genaueren Untersuchung unterzogen werden, um zu einer Beantwortung der eingangs gestellten Fragestellung zu gelangen. Die Relevanz ergibt sich primär aus meist pragmatischen Gründen. Denn nach die fehlende Trennschärfe von "Modernisierung" und "Amerikanisierung" auch in der wissenschaftlichen Diskussion und den unterschiedlichen Bewertungen zu dieser Problematik lohnt es sich, die These an einem konkreten Fallbeispiel zu überprüfen.
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