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Die gegenwärtige Diskussion im Bereich »Management und Leadership« wird vor allem auch von Fragen zur Leadership-Spiritualität bestimmt. Dem Aspekt der Spiritualität wird zunehmend mehr Aufmerksamkeit gewidmet, weil vermutet wird, dass Führungskräfte, die gut für ihre eigene Spiritualität sorgen, über eine stabile innere Basis verfügen, auf der sie Probleme lösen und Entscheidungen treffen können. In der Literatur wird dabei immer wieder auf die große Bedeutung hingewiesen, die »Vertrauen« für Führungskräfte hat, aber es bleibt zunächst offen, wie Vertrauen sich in einer säkularisierten Zeit…mehr

Produktbeschreibung
Die gegenwärtige Diskussion im Bereich »Management und Leadership« wird vor allem auch von Fragen zur Leadership-Spiritualität bestimmt. Dem Aspekt der Spiritualität wird zunehmend mehr Aufmerksamkeit gewidmet, weil vermutet wird, dass Führungskräfte, die gut für ihre eigene Spiritualität sorgen, über eine stabile innere Basis verfügen, auf der sie Probleme lösen und Entscheidungen treffen können. In der Literatur wird dabei immer wieder auf die große Bedeutung hingewiesen, die »Vertrauen« für Führungskräfte hat, aber es bleibt zunächst offen, wie Vertrauen sich in einer säkularisierten Zeit entwickeln kann, vor allem wenn diese mit wirtschaftlicher Unsicherheit einhergeht. In dieser Untersuchung wird deutlich, dass spirituelle und psychologische Entwicklung zwar viele Berührungspunkte haben, aber auch deutliche Unterschiede z.B. in Bezug auf die Ich-Entwicklung kennen. Zudem wird deutlich, dass Entwicklung zwischen Polen stattfindet, die ihrerseits Spannungsfelder bilden, für die das Leben die nötigen Herausforderungen liefert. Im Bereich der spirituellen Entwicklung gilt dies für die Pole und für das Spannungsfeld zwischen Mensch (Ich) und Gott. Spirituelle Entwicklung ist zudem mit bestimmten Phasen verbunden, wobei die Übergänge dazwischen oft als Krisen (»Werdenskrisen«) erfahren werden. Für Führungskräfte, die voll im Leben stehen, scheint vor allem der Übergang zwischen der Phase des ich-dominierten »Tuns« und der Phase des spirituellen »Geschehen-lassens« schwierig und krisenhaft zu sein. Denn dieser Übergang ist zunehmend mit dem Verlust des vertrauten Gefühls von äußerer und innerer Sicherheit und mit dem Verlust der bisherigen Kontrolle verbunden. Vor allem für Führungskräfte ist dieser Übergang eine hohe Herausforderung, weil nämlich gleichzeitig von ihnen erwartet wird, dass sie anderen Menschen Sicherheit vermitteln sollen. Zudem ist der Prozess der spirituellen Entwicklung mit einer grundsätzlichen, ganz besonderen Spannung verbunden: der Spannung zwischen dem eigenen Entwicklungswunsch und den normalen menschlichen Sicherheitsbedürfnissen. Beide Spannungsfelder berühren direkt die Frage nach Vertrauen und innerer Sicherheit. Im Führungsalltag machen sich diese Spannungsfelder vor allem dann bemerkbar, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen oder wenn der eigene (spirituelle) Weg um Konsequenzen fragt. Mitten in den Krisen, die das private oder berufliche Leben mit sich bringt, werden Führungskräfte auf diese Weise mit spirituellen Fragen konfrontiert. Zunehmend geht es dann darum, Entscheidungen auf eine Weise zu treffen, die mit der eigenen Spiritualität in Einklang ist. Und gerade dabei stellt sich die Frage, wie das notwendige Vertrauen aufgebracht werden kann. Die Entwicklung von Vertrauen und innerer Sicherheit scheint jedoch insgesamt ein Geschehen zu sein, das sich weitgehend dem willentlichen Zugriff und damit dem Ich des Menschen entzieht. Das Ich steht zwar im Zentrum dieser Entwicklung, weil diese aber auf Dauer mit der Überwindung des Ichs verbunden ist, kann sie auch Verunsicherung auslösen. Vertrauen und innere Sicherheit sind also Aspekte, die immer wieder verloren gehen können und dann mühsam neu erworben oder entwickelt werden müssen. Diese Untersuchung zeigt, wie es Führungskräften in schwierigen Zeiten möglich ist, eine Art »Prozessvertrauen« zu entwickeln; sie vertrauen dabei mehr und mehr der inneren Logik ihres Wachstumsprozesses – und damit vertrauen sie zunehmend auch auf Gott (Höhere Macht, Absolute Wahrheit). Auf diese Weise entstehen die Bereitschaft und der Mut, voll in den »Strom des Lebens« einzutreten und sich ihm zu überlassen. Mehr und mehr wird es möglich, den Willen Gottes im eigenen Leben, aber auch in den Entwicklungsprozessen der eigenen Organisation / des Unternehmens geschehen zu lassen und diesen Prozessen zu vertrauen. Die eigene Spiritualität wird so zu einem Erfahrungsweg und zu einem Prozess, der die eigene Person auf Gott hin umformt. Die zunehmende Unterordnung des eigenen (Ego-)Willens unter den göttlichen Willen ist darum eines der wichtigsten Kennzeichen spiritueller Entwicklung. Probleme und Schwierigkeiten können dann als Entwicklungsaufgaben aus der »Hand Gottes« angenommen werden, weshalb die Aufgaben und Belastungen des Führungsalltags weniger Kraft benötigen. Ihnen kann nun voll Vertrauen und mit innerer Sicherheit begegnet werden. Diese Untersuchung zeigt zudem, wie Führungskräfte, die ihrem Entwicklungsverlangen nachgeben, mit der Zeit unabhängiger von ihren Sicherheitsbedürfnissen werden und über eine größere innere Freiheit verfügen, die auch unkonventionelle Standpunkte erlaubt und ungeliebte Entscheidungen möglich macht. Sie beziehen ihre innere Sicherheit daraus, dass sie nicht länger an »Schein«-Sicherheiten festhalten. Gerade durch die Bewältigung ihrer Krisen entwickeln Führungskräfte also mitten im Alltag eine spirituelle Führungskompetenz, die das Fundament von wirklicher Leitung im Sinne von Menschen-»Führung« ist. Genau darum können sie in unsicheren Zeiten und in kritischen Situationen andere Menschen überzeugend führen. Aus dieser Sicht ist die gegenwärtige Wirtschaftskrise vor allem als eine spirituelle Krise zu verstehen, deren Bewältigung die spirituelle Entwicklung gerade auch von Führungskräften erfordert.