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Die Salzburger Festspiele spielten zwischen 1933 und 1938 eine zentrale Rolle im Kampf des Ständestaates gegen den Nationalsozialismus. Durch die Internationalisierung infolge der 1.000-Mark-Sperre, die massive Unterstützung vor allem auch durch ein nunmehr internationales (jüdisches) Publikum und die internationale Strahl- und Anziehungskraft Toscaninis wurde die in unmittelbarer Nähe des Berghofs von den Regierungen Dollfuß und Schuschnigg propagierte und inszenierte Österreich-Ideologie zu einem bevorzugten Objekt des NS-Terrors und der nationalsozialistischen Propaganda. 1938 erfolgte die…mehr

Produktbeschreibung
Die Salzburger Festspiele spielten zwischen 1933 und 1938 eine zentrale Rolle im Kampf des Ständestaates gegen den Nationalsozialismus. Durch die Internationalisierung infolge der 1.000-Mark-Sperre, die massive Unterstützung vor allem auch durch ein nunmehr internationales (jüdisches) Publikum und die internationale Strahl- und Anziehungskraft Toscaninis wurde die in unmittelbarer Nähe des Berghofs von den Regierungen Dollfuß und Schuschnigg propagierte und inszenierte Österreich-Ideologie zu einem bevorzugten Objekt des NS-Terrors und der nationalsozialistischen Propaganda. 1938 erfolgte die deutschvölkische und rassistische Uminterpretation der Festspielideologie in Form einer Beseitigung des jüdisch-katholisch-österreichischen Geistes und dessen Exponenten. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Salzburger Festspiele neben jenen von Bayreuth zu einem festen Bestandteil der Kriegspropaganda.

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Autorenporträt
Robert Kriechbaumer, Dr. Phil., Mag. phil., Univ.-Prof. für Neuere Österreichische Geschichte, geb. 1948 in Wels, Studium der Geschichte, Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Salzburg und München, Stipendiat der Görres-Gesellschaft, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Humboldt-Gesellschaft. Seit 1992 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Den Mythos Salzburger Festspiele möchte der Autor erklären, indem er Salzburg und die Zeit des Nationalsozialismus aufarbeitet. Gelungen, lautet dazu das Urteil des Rezensenten Wolfgang Schreiber. Robert Kriechbaumers Studie besticht für ihn durch Dirigentenporträts von Furtwängler, Böhm und Krauss, aber auch durch die Untersuchung der Schikanen, denen Künstler, wie Arturo Toscanini, Bruno Walter und Max Reinhardt ausgesetzt waren. Die politischen und kulturellen Hintergründe und die "deutsche Musikpolitik" recherchiert der Autor laut Schreiber minutiös mit und zeichnet den Weg der Festspiele nach, von einem freien Welttheater in die Knechtschaft des Führers.

© Perlentaucher Medien GmbH