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EINER DER WICHTIGSTEN VERLEGER DEUTSCHER SPRACHE ERINNERT SICH"Es gibt was Neues, magst du kommen?", ruft H. C. Artmann ins Telefon. Am anderen Ende sein Lektor, der sich umgehend auf den Weg zum großen österreichischen Dichter macht. Weiter geht's zu Thomas Bernhard nach Ohlsdorf auf ein Glas Most. Zuletzt noch ein Abstecher in Peter Handkes wildromantischem Garten in Chaville bei Paris. Was Jochen Jung von bedeutenden Dichterinnen und Dichtern unserer Zeit erzählt, kann man in keinem Lehrbuch nachlesen. Als Autor, Lektor und einer der wichtigsten Verleger im deutschen Sprachraum hat er Werke…mehr

Produktbeschreibung
EINER DER WICHTIGSTEN VERLEGER DEUTSCHER SPRACHE ERINNERT SICH"Es gibt was Neues, magst du kommen?", ruft H. C. Artmann ins Telefon. Am anderen Ende sein Lektor, der sich umgehend auf den Weg zum großen österreichischen Dichter macht. Weiter geht's zu Thomas Bernhard nach Ohlsdorf auf ein Glas Most. Zuletzt noch ein Abstecher in Peter Handkes wildromantischem Garten in Chaville bei Paris. Was Jochen Jung von bedeutenden Dichterinnen und Dichtern unserer Zeit erzählt, kann man in keinem Lehrbuch nachlesen. Als Autor, Lektor und einer der wichtigsten Verleger im deutschen Sprachraum hat er Werke der Weltliteratur ebenso aus der Taufe gehoben wie den ein oder anderen seiner Autoren zum Traualtar begleitet. BEGEGNUNGEN MIT DICHTERINNEN UND DICHTERN AUS VERGANGENHEIT UND GEGENWARTVon Thomas Bernhard bis Peter Handke, von Ursula Krechel bis Arnold Stadler, von Gernot Wolfgruber bis Marianne Fritz: In erhellenden, erheiternden und berührenden Episoden stellt Jung die großen Namen deutschsprachiger Literatur ebenso wie die zu Unrecht vergessenen von einer intimen Seite vor. Gleichzeitig gibt er Einblicke in deren Werkstatt, nicht zuletzt in seine eigene: die Werkstatt eines Lektors und Verlegers, der seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt.Begegnungen u.a. mit:H.C. ArtmannThomas BernhardAnn CottenErwin EinzingerMarianne FritzPeter HandkeGert JonkeDiana KempffAlfred KolleritschUrsula KrechelArnold StadlerGernot Wolfgruber
Autorenporträt
Jochen Jung, geboren 1942 in Frankfurt a.M., lebt in Salzburg. Er war viele Jahre Lektor und Programmleiter des Residenz Verlages. In dieser Zeit betreute er u.a. österreichische Schriftstellergrößen wie Thomas Bernhard, Gert Jonke oder H. C. Artmann. 2000 gründete Jochen Jung den Jung und Jung Verlag. Mit Melinda Nadj Abonji und Ursula Krechel wurden bereits zwei Autorinnen aus seinem Programm mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Er ist gelegentlicher Mitarbeiter der ZEIT, der F.A.Z., der Wiener Presse und der Salzburger Nachrichten. Bei Haymon erschienen u.a. der Roman "Venezuela" (2005), die Novelle "Das süße Messer" (2009, bei HAYMONtb 2014) und zuletzt "Wolkenherz". Eine Geschichte (2012).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.10.2015

Unverschnupft
Der Verleger Jochen Jung erinnert
sich an Begegnungen mit Autoren
Irgendwann wollten die Besitzer des Salzburger Residenz-Verlags Jochen Jung loswerden. Fast dreißig Jahre hatte er für das Haus gearbeitet, erst als Lektor, dann als Geschäftsführer. Statt aber verschnupft in Rente zu gehen, gründete Jung seinen eigenen Verlag und gewann gleich zweimal in drei Jahren mit Ursula Krechel und Melinda Nadj Abonji den Deutschen Buchpreis. Und nicht nur das, manche Entdeckung, manche Neuerscheinung dürfte selbst Verleger in größeren Häusern, als Residenz es ist, mit Neid erfüllt haben. Außerdem veröffentlichte Peter Handke nun das, was nicht bei Suhrkamp erscheinen sollte, sondern in Österreich, bei Jung und Jung, allem voran sein großes Weltreisebuch „Gestern unterwegs“, aber auch die erstaunliche Traumsatz-Sammlung „Ein Jahr aus der Nacht gesprochen“.
  Mit Handke verbindet Jochen Jung eine lange Freundschaft, und so ist es nicht verwunderlich, dass in Jungs jetzt erschienenen Erinnerungen an Autoren Peter Handke neben Thomas Bernhard eine Hauptrolle spielt. Wobei Bernhard rätselhafter und unzugänglicher erscheint als der größere Sonderling. Eine Vielzahl weiterer, vornehmlich österreichischer Autoren hat in „Zwischen Ohlsdorf und Chaville“ ihren Auftritt, sei es der zu heftigen Trinkattacken neigende Gert Jonke oder auch der „Schlanke, Hochgereckte, die Szene Bestimmende“ H. C. Artmann (der allerdings, so Jung, in Gegenwart Handkes deutlich schwächelte). Am überraschendsten die Seiten über drei heute vergessene Autorinnen: Diana Kempff, Inge Merkel (die Jung aus Mexiko abholt) und Ingeborg Day.
  Letztere, aus Graz gebürtig, war 1960 in die USA auswandert. 1983 erschien im Residenz-Verlag „Geisterwalzer“, ihre Auseinandersetzung mit dem Nazi-Vater und dem eigenen Antisemitismus. Unter dem Pseudonym Elizabeth McNeill allerdings hatte sie zuvor den Roman „9½ Wochen“ veröffentlicht, der zur Vorlage für den Skandalfilm mit Mickey Rourke werden sollte. „Eine schöne Frau mit scharfem Verstand“, schreibt Jung, „sehr new yorkisch, und ich kam mir vorübergehend sehr salzburgisch, wenn nicht gar eckernförderisch vor.“ Mag der schleswig-holsteinische Geburtsort des Verlegers auch als provinziell gelten: Das Meer vor der Nase scheint den Horizont zu weiten.
TOBIAS LEHMKUHL
Jochen Jung: Zwischen Ohlsdorf und Chaville. Die Dichter und ihr Geselle. Haymon Verlag, Innsbruck-Wien 2015. 176 Seiten, 17,90 Euro.
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"ein spannendes Stück österreichischer Verlags- und Literaturgeschichte" Die Presse, Maria-Christine Leitgeb "Ein Buch für Leser, die im Geheimfach des Literaturbetriebs kramen wollen." Salzburger Nachrichten, Anton Thuswaldner, 1.12.2015 "ein spannend zu lesender Reigen" Wienerzeitung, Uwe Schütte " ... so erfährt man Interessantes und Bizarres von Ausnahme-Literaten wie Gert Jonke und H. C. Artmann, entdeckt vergessene Autorinnen wie Ingeborg Day oder Diana Kempff, liest gleichermaßen schmunzelnd wie erschreckend, wie rasch wertvolle Manuskripte vom Winde verweht werden können und erfährt, dass man als Lektor des Vertrauens nicht selten auch Trauzeuge zu sein hat." Tiroler Tageszeitung, Joachim Leitner