Der 30. Januar 1933 brachte auch für die Staatlichen Museen zu Berlin einschneidende Veränderungen, die sich nicht nur auf die durch die Aktion 'Entartete Kunst' und die späteren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges erlittenen Verluste beschränkten. Mit dem vorliegenden Band wird erstmals der Versuch unternommen, die Rolle der Staatlichen Museen in der Zeit des Nationalsozialismus kritisch zu untersuchen. Über zwanzig Beiträge geben einen Einblick in die Aktivitäten der Sammlungen und ihrer Mitarbeiter zwischen 1933 und 1945. Thematisiert werden die Auswirkungen der antijüdischen Verdrängungspolitik des NS-Staates auf die Museen sowie deren Reaktionen auf den schrittweisen Abbau der Demokratie und die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft. Anhand exemplarischer Untersuchungen der Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit der Museen sowie ihrer Erwerbungen in dieser Zeit wird die Ambivalenz einer Museumspolitik deutlich, die sich zwischen Traditionsbewusstsein und aktiver Anpassung an die politischen Erfordernisse bewegte.
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