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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Teil der Arbeit, der sich mit Humboldt beschäftigt, werde ich die Kritik der Literaturwissenschaftlerin Mary Louise Pratt zum Ausgangspunkt nehmen, um zunächst zu zeigen, inwieweit Humboldts Blick auf die Ureinwohner Amerikas demjenigen Kolumbus ähnelt, aber auch in wie fern Humboldt sich, entgegen der Auffassung Pratts, kritisch mit dem Blick der Imperial Eyes und der mit Kolumbus beginnenden Kolonialgeschichte…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Teil der Arbeit, der sich mit Humboldt beschäftigt, werde ich die Kritik der Literaturwissenschaftlerin Mary Louise Pratt zum Ausgangspunkt nehmen, um zunächst zu zeigen, inwieweit Humboldts Blick auf die Ureinwohner Amerikas demjenigen Kolumbus ähnelt, aber auch in wie fern Humboldt sich, entgegen der Auffassung Pratts, kritisch mit dem Blick der Imperial Eyes und der mit Kolumbus beginnenden Kolonialgeschichte Amerikas auseinandersetzt. Wo Humboldt den Urwaldbewohnern eine Stimme verleiht und bei ihnen Formen der Weisheit und der Wahrnehmung voraussetzt, die der Europäer nicht kennt, sind sie für den Erzähler der pasos perdidos reine Projektionsfläche für eine Unschuld, die dem Großstadtbewohner des 20. Jahrhunderts verloren gegangen ist und die er nun im Urwald wiederzufinden trachtet.
In Deodatos berühmt-berüchtigtem b-movie schließlich ist, wie für Humboldt der Fortschritt immer schon ein koloniales Projekt, bei dem [h]inter dem Voranschreiten der Forscher [...] die Schritte der Soldaten hörbar werden . Und dies in einem Maße, dass es scheint als könne etwa von der durch den Fortschritt möglich gewordenen Erforschung des Weltraums gar nicht anders gesprochen werden als in Termini der Eroberung. Wobei nicht die imperialen Ansprüche an sich, sondern nur deren spezielles timing verwerflich zu sein scheinen, greift man doch nach den Sternen, ehe noch der eigene Hinterhof gründlich gekehrt ist, in dem es immer noch Gegenden gibt, die von wilden Menschenfressern beherrscht werden. Wie der Zivilisierte sich den Wilden vielmehr schafft als entdeckt und warum, sind die Fragen, die in der Auseinandersetzung mit Cannibal Holocaust geklärt werden sollen.
Diese Arbeit beschäftigt sich ausdrücklich nicht mit den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, es geht nicht darum, die (kolonialen) Visionen Humboldt s oder Kolumbus , Carpentier s oder Deodatos s zu korrigieren, sondern eben die Blicke der Autoren auf diese Menschen zu untersuchen und die Konsequenzen, die sich aus dieser Art des Blickes ergeben
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