Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Frage, wie sich eine Wirtschaftsethik denken lässt, die sowohl aus der Binnenstruktur der islamischen Geistesgeschichte hervorgeht als auch für die gegenwärtigen, globalisierten Gesellschaften anschlussfähig ist. Ausgehend von den Ansätzen Karl Homanns und Peter Ulrichs einerseits und entlang einiger prominenter Stimmen der islamischen Ökonomie andererseits wird dann im Gefüge der Überlegungen von Abu Hamid al- azzali eine Wirtschaftsethik erarbeitet, die sich als Impulsgeber für die gegenwärtigen Diskurse begreift.Da es in der gegenwärtigen muslimischen Theologie noch keine elaborierten wirtschaftsethischen Konzepte gibt, bietet es sich an, den Klassiker al- azzali mit zeitgenössischen wirtschaftsethischen Theorien ins Gespräch zu bringen, um zu zeigen, wie sich das islamische Recht und die islamische Ethik als Dialogpartner für säkulare Verständigungsprozesse anbieten können.