Nicht die Globalisierung, nicht kulturelle Umbrüche und schon gar nicht das immer wieder von Konservativen und Liberalen verkündete Ende des sozialdemokratischen Zeitalters sind schuld an der Misere der SPD. Die wahren Ursachen der Krise liegen in der Partei selbst. Indem sie auf Distanz zur eigenen Tradition gegangen sind, haben die Sozialdemokraten ihren Kompass verloren, und ihre klassische Rolle als linke Volkspartei ist in Gefahr.Doch noch hat die SPD alle Chancen, wieder zur treibenden politischen Kraft in Deutschland aufzusteigen. Dazu muss sie - bei allen nötigen Modernisierungen - zu ihrem verlorenen Markenkern zurückfinden. Nur so kann die älteste demokratische Partei Deutschlands wieder ein breites gesellschaftliches Bündnis für mehr Gerechtigkeit zusammenführen. Dafür müssen die Weichen jetzt gestellt werden.Das Buch ist eine ehrliche und schmerzhafte Bilanz der letzten beiden Jahrzehnte, aber die Autoren zeigen auch Wege auf in eine bessere Zukunft der Sozialdemokratie.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Natürlich können auch Gerd Mielke und Fedor Ruhose der SPD nicht den seligmachenden Weg aus ihrer Krise weisen, bemerkt Rezensent Werner Weidenfeld, eine genaue Strategie oder ein präzises Zukunftsbild bleiben auch sie schuldig. Aber wie die beiden SPD-Politiker die Lage und Probleme der Partei (fehlendes Personal, Organisationsschwäche, fehlende Glaubwürdigkeit, Ost-Misere) analysieren, findet Weidenfeld absolut überzeugend. Und auch dass Deutschland und Europa ohne das wohlfahrtsstaatliche Politikmodell der Sozialdemokratie seine Zukunftsfähigkeit verlöre, nimmt er den beiden Autoren ab.
© Perlentaucher Medien GmbH
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