Ausgangspunkt dieses Buches ist der Februar 1948, die kommunistische Machtübernahme in der Tschechoslowakei. Die darauf folgenden Jahre waren in der tschechischen Minderheit in Wien gekennzeichnet von politischen Konflikten, persönlichen Diffamierungen und handgreiflichen Auseinandersetzungen, die letztlich zur Herausbildung zweier sich diametral gegenüberstehender Blöcke führten. Der Autor gibt einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Wiener Tschechen, die er darüber hinaus in einen breiteren Kontext stellt, indem er die grenzüberschreitenden Tätigkeiten der Tschechoslowakei und ihrer kommunistischen Partei, der KSC, beleuchtet. Dabei kommt auch die Rolle der Kommunistischen Partei Österreichs zur Sprache, die sich keineswegs bloß auf jene einer Vermittlerin zwischen Wien und Prag beschränkte.Mit diesem Buch wird erstmals, basierend auf umfangreichen Archivrecherchen in Tschechien und Österreich, der beginnende Kalte Krieg unter den Tschechen in Wien wissenschaftlich bearbeitet. Detailreich schildert der Autor die politische und organisatorische Blockbildung unter den Wiener Tschechen, die in den folgenden vier Jahrzehnten im Wesentlichen nicht mehr überwunden werden konnte und erst seit dem Ende des Kommunismus in Osteuropa langsam an Bedeutung verliert.