Nach der "Zeit der Gaben" legen wir erstmals auf deutsch den lang erwarteten zweiten Teil von Fermors großer Wanderung vor. Die Reise führt ihn über Budapest, die Große Ungarische Tiefebene in die transsilvanischen Marschen, später ins Hochland der Karpeten bis zum Ende Mitteleuropas, zum eisernen Tor.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ganz hingerissen ist Wolfgang Büscher von Patrick Leigh Fermors Reisebuch "Zwischen Wäldern und Wasser", das vom zweiten Teil seiner Wanderung 1934 von Holland nach Konstantinopel berichtet. Die Wirkung des Buchs erklärt sich für ihn zum Teil durch die lebhaften Berichte über unglaubliche Typen und eine "zauberhafte Liebesgeschichte". Mehr noch aber fasziniert ihn "Fremd-Vertraute" der Schilderungen von Landschaften, Dörfern, Städten, von Begegnungen mit Menschen in Ungarn, Transsylvanien, dem alten Rumänien: "Es ist eine Welt, sehr wenige Generationen entfernt und doch unerreichbar fern wie der Mond". Und nicht zuletzt bescheinigt er Fermor, das Leben zu zeigen, wie eigentlich ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Beste an diesen Memoiren ist, neben der reichen, orgelnden Sprache, der Reisende selbst, eine äußerst einnehmende Figur, deren jugendliche Lebenslust der alternde Autor im Akt des Schreibens wiedergefunden hat. Seite für Seite wird der Zauber einer Erfahrung spürbar, die so frisch geblieben ist, dass sie, wie Fermor einmal bemerkte, noch Jahrzehnte später in der Erinnerung lebendig war.« Georg Sütterlin / Neue Zürcher Zeitung »Er ist mein Held, er bleibt mein Held!« Julia Kospach / Welt der Frauen »Die Zürcher Verlegerin Sabine Dörlemann ist gar nicht hoch genug dafür zu loben, den deutschen Lesern das Werk des englischen Autors Patrick Leigh Fermor sukzessive zugänglich zu machen. Denn die Bücher dieses Schriftstellers sind schlichtweg grandios. Sein Bericht einer 1933/34 unternommenen Reise zu Fuß von Holland nach Konstantinopel ist ohne Zweifel einer der bedeutendsten Reiseberichte, die die europäische Literatur im 20. Jahrhundert vorzuweisen hat.« Alexander Kluy / Rheinischer Merkur »Fermors schlenkerlose Sätze nehmen den Rhythmus von Gehen und Atmen auf. Am beeindruckendsten sind deshalb die Beschreibungen der steppenhaften Landschaft, 'halb Ödland, halb bestellte Äcker, mit den typischen Schafherden und Hirten, den einsamen Ziehbrunnen und den am Horizont aufgereihten Wolken.'« Andreas Schäfer / Vanity Fair »Ein großer Reiseschriftsteller ist zu entdecken: Patrick Leigh Fermor.« Kurt Tetzeli / Neue Ruhr Zeitung »Leigh Fermor zu lesen, heißt in eine untergegangene Welt einzutauchen. 'Aller Zauber ist für immer fort', schreibt er melancholisch. Das ist wahr, doch in seinen Erzählungen ist der Zauber der Vorkriegsleben und -landschaften erhalten und vibriert vor bunter Lebendigkeit.« Julia Kospach / Berliner Zeitung »Die ungarische Tiefebene durchquert Fermor auf dem Rücken eines geliehenen Pferds, in einem geborgten Auto braust er später mit trötender Messinghupe durch die vergessenen Städte des alten Siebenbürgen. 'Schwerbeladene Heuwagen standen ringsum, ihre Last zu schwindelerregender Höhe aufgetürmt', schreibt er dann, um gleich darauf die Macht des Details und die ganze Leichtigkeit des Seins zu beschwören - in einem einzigen Satz. Auf einem der Heuwagen, schreibt Sir Patrick Leigh Fermor, 'legte eine heimatlose Henne ... leichtfertig ein Ei.'« Wieland Freund / WDR Büchersendung »Mit immenser Liebe zum Detail ruft er sich Baukunstwerke in Erinnerung und lässt sich zu wilden Theorien hinreißen, etwa der des Landsknechts als Symbol des Heiligen Römischen Reiches auf dem Gipfel seiner Macht- und Prachtentfaltung. Es ist ein Wunder, wie genau sich Fermor nach einem halben Jahrhundert an Einzelheiten seiner Wanderung erinnert - gestützt nur auf sporadische Notizen, aber befeuert von einer unbändigen Vorstellungskraft, dem wohl besten Kapital des Reiseschriftstellers. So frisch und anschaulich sind seine Schilderungen, dass man seine Bücher getrost als Schule des Sehens empfehlen kann. Patrick Leigh Fermor zählt überdies zu den besten lebenden Stilisten des Englischen.« Brigitte van Kann / Deutschlandfunk »Fermor spreizt sich nicht, sondern erzählt schlicht und geradeaus. Und das verleiht sogar kleinen Naturerlebnissen Spannung.« Ralf Stiftel / Westfälischer Anzeiger »Es gibt die Landschaft nicht mehr, wie sie war. Der Fortschritt, so schreibt Fermor in einem bitteren Nachtrag, hat sie zerstört. ... Mythen, verhallte Stimmen, Geschichte und Legende sind allesamt ausgelöscht. Und aller Zauber ist für immer fort. Aufbewahrt aber, zu unserem Glück, in diesem Buch.« Gabriele von Arnim / Tages-Anzeiger »Der Brite Patrick Leigh Fermor ist einer jener Glanzautoren, denen es gelingt, eine ferne Zeit und fremde Länder so anschaulich zur Sprache zu bringen, dass man sich als Leser unvermutet heimisch fühlt in diesen Sätzen, die einen durch ein verlorenes Osteuropa geleiten.« Salzburger Nachrichten »Was läßt den Leser Fermors Zwischen Wäldern und Wasser, in dem es doch oft um Landschaften, Wälder und Pflanzen geht, derart gebannt folgen, dass er die Lektüre nur ungern unterbricht, um zu essen, zu schlafen und zu arbeiten? ... Erklärung für den Sog, der von Fermors Büchern ausgeht, ist die Faszination des Fremd-Vertrauten. ... Vielleicht gibt es noch eine tiefere Erklärung für die außerordentliche Wirkung und Schönheit seiner Bücher. Vielleicht ist es so, dass Reiseliteratur, wenn sie gut ist, mit ihren Mitteln das kann, was der Roman mit den seinen schafft: das Leben zeigen, wie es eigentlich ist.« Wolfgang Büscher / Die Zeit