Gisela Kleine
Zwischen Welt und Zaubergarten
Gisela Kleine, geb. 1926, studierte Germanistik, Philosophie und Publizistik, und promovierte mit der Dissertation „Das Problem der Wirklichkeit bei Hermann Hesse“.
Da ihre Doktorarbeit Hermann Hesse gefiel, wurde sie von ihm nach Montagnola
eingeladen und lernte dort auch Ninon Hesse, die dritte Frau des Dichters, kennen.
Gisela Kleine erhielt…mehrGisela Kleine
Zwischen Welt und Zaubergarten
Gisela Kleine, geb. 1926, studierte Germanistik, Philosophie und Publizistik, und promovierte mit der Dissertation „Das Problem der Wirklichkeit bei Hermann Hesse“.
Da ihre Doktorarbeit Hermann Hesse gefiel, wurde sie von ihm nach Montagnola eingeladen und lernte dort auch Ninon Hesse, die dritte Frau des Dichters, kennen.
Gisela Kleine erhielt für ihre „Frauenforschung“ - Grundlage ihre verfassten Biographien - den Literaturpreis der Stadt München, wo sie als freie Autorin lebt.
Die mir vorliegende Lizenzausgabe des Suhrkamp Taschenbuch Verlag ist 1988 in erster Auflage erschienen, und dieses Werk ist in der Tat ein Meisterwerk, und dieses Meisterwerk, las ich glücklicherweise als letztes von drei weitere Biographien über Hermann Hesse und seine Frauen.
Nach Hugo Balls erster Hesse-Biographie, die er zum 50. Hesse-Geburtstag geschrieben hatte, fiel mir das wunderbare Buch „Hermann Hesse – Schauplätze seines Lebens“ von Herbert Schnierle-Lutz in die Hände und danach die Biographie über „Hesses Frauen“, die von Bärbel Reetz hervorragend anschaulich, umfassend und äußerst gut lesbar, mir aber beinahe mein erstes Hesse-Bild einriss und mich in eine kleine Krise mitriss. Ob der ganzen Wahrheit über Hesses Leben mit seinen Frauen? – insbesondere mit seiner ersten Frau Mia, mit der Hesse drei Kinder (Söhne) hatte.
Und nun vertiefte Gisela Kleine mein Hessebild und lies mich durch ihre einfühlsamen Worte und prächtig gesetzte Zitate aus Briefen oder persönlichen Schilderungen von Zeitgenossen teilhaben, mit leben, miterleben, mit dabei sein im Leben der Historikerin Ninon und den Dichter Hermann. Wunderbar.
Über dieses Buch, welches für mich (vielleicht?) den Abschluss der Hesse-Biographien vorläufig darstellt, ist sehr viel geschrieben worden und ich will keinesfalls die vielfältigen aber insgesamt positiven Meinungen abschreiben oder gar kommentieren. Das steht mir keinesfalls zu. Ich will mich vielmehr derer anschließen und dazu aus meiner Sicht noch erwähnen, dass mich dieses Buch, wie schon die Biographie von Bärbel Reetz, menschlich-psychisch erneut sehr ergriffen hat.
Zwar war ich gefasster und beim Lesen auf manches vorbereitet, dennoch komme ich nicht umhin letztlich meine Freude darüber auszudrücken, dass die letzten Jahre des 35-jährigen Zusammenseins der Hesses immer harmonischer und für beide Partner trotz zunehmenden Alters immer glücklicher wurden.
Und dadurch habe ich jetzt auch meinen Frieden gefunden und nur wenig Kritik, und Kritik übe ich nur leise am zehnten Kapitel. Die Worte die da stehen, sind nicht für Leser die sich für das Zusammenleben von Ninon und Hermann Hesse interessieren. Über die psychologischen Aspekte, die enorme Wichtigkeit der Wahrung der Eigenständigkeit Ninons und über die Bedeutung der Archäologie im Ganzen für die Gefährtin des Dichters, ist in den vorstehenden neun Kapiteln alles gesagt. Es hätten zwei drei Sätze zusätzlich genügt. So aber ist dieses zehnte Kapitel allenfalls für Psychologie- und oder Studenten der Archäologie und Kunsthistorie interessant. Ich habe es überblättert.
Doch insgesamt ist kann ich dieses Werk gern empfehlen, vor allen denjenigen, die Hermann Hesses Werk bereits etwas kennen.
Viele Grüße