Zainab Salbi verlebt eine glückliche Kindheit in Bagdad - bis Saddam Hussein in ihr Leben tritt. Sie ist elf Jahre alt, als Saddam ihren Vater zu seinem persönlichen Piloten ernennt. Die Familie, die bis dahin ein freizügiges, weltoffenes Leben führte, gehört nun gegen ihren Willen zur engsten Entourage um den Diktator. Und Saddams Allmacht erstreckt sich auch auf Zainab und ihre Mutter. Amo, Onkel, soll Zainab den Herrscher nennen. Aber was ist mit den Freunden, die spurlos verschwinden, warum versucht die sonst so starke Mutter sich zu vergiften, warum verstummt der Vater? Zainab ist längst anerkannte Frauenrechtlerin, als ihre Mutter auf dem Sterbebett endlich anfängt zu sprechen.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Direkt ins Herz der Tyrannei hat dieses Buch den Rezensenten Arnd Festerling geführt, in den innersten machtbereich von Saddam Hussein. Die Eltern der Autorin Zainab Salbi gehörten zur engeren Umgebung des irakischen Diktators, und so wurde Salbi nicht nur Zeugin der zahlreichen Vergnügungen der irakischen Upperclass, sondern auch ihrer Widerwärtigkeiten. So berichtet Salbi von Saddams Machtbesessenheit, seiner Gewalttätigkeit und sexuellen Gier. Unzählige Frauen hat er vergewaltigt und einige sogar umgebracht. Das Buch, räumt Festerling ein, analysiere nicht Saddams Herrschaftssystem und stelle nur selten einen Bezug zwischen den persönlichen Erfahrungen und dem politischen Rahmen her. Aber, betont der Rezensent, es stellt sehr eindrücklich dar, was für ein dämonisches Wesen Saddam Hussein gewesen sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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