"Zwischenland", ein literarischer Thriller, ist die Geschichte eines Mannes, der eines Tages beschließt, alles aufzugeben, um sich auf ein undurchsichtiges Abenteuer einzulassen. Ein Mann um die vierzig, Barbesitzer in dritter Generation, steigt an einem Februarabend in einen Vorortzug bei Barcelona und lässt sein bisheriges Leben hinter sich. Er hat lediglich das Wechselgeld des vergangenen Tages in der Hosentasche, sein Handy wirft er vor der Abfahrt auf die Gleise. Ein paar Tage vor seinem Aufbruch hat er ein Gespräch zwischen zwei Männern mitgehört, die den Raub mehrerer, in der Nähe eines Leuchtturms aufbewahrter Gemälde planen. Die Diebe lassen in der Bar auf einer Papierserviette eine Skizze zurück, die zum Ziel- und Orientierungspunkt seiner Flucht wird ... In schnörkelloser, minimalistischer Sprache erzählt Toni Sala eine dichte, spannende Geschichte, in der man die Schauplätze und Szenarien, die er beschreibt, förmlich spüren, sehen und riechen kann. Der Leser taucht ineine geheimnisvolle und dennoch vertraut erscheinende Welt ein: in den Grenzbereich, in dem sich die Großstadt auflöst und das Zwischenland beginnt, das zum Spiegelbild der inneren Landschaft des Protagonisten wird. Für diesen Roman erhielt Toni Sala zwei der angesehensten Literaturpreise Kataloniens, den Sant-Joan-Preis und den Nationalpreis für katalanische Literatur.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Sehr eingenommen ist Rezensent Kersten Knipp von Toni Salas Aussteiger-Roman. Der katalanische Autor erzählt die Geschichte eines namenlosen Mannes, Besitzer einer kleinen Bar in einem Vorort Barcelonas, der ohne Zögern sein gewohntes Leben hinter sich lässt, erfahren wir. Der Mann hat das Gespräch zweier Gäste belauscht, die vor den Toren der Stadt einen Einbruch planen. Der Wirt macht sich auf den Weg zum Tatort, ohne Plan, ohne erkennbaren Grund, wie Knipp uns wissen lässt. Mehr teilt der Rezensent nicht mit über den Inhalt des Romans, wohl aber, dass der Leser während der Reise des Protagonisten "kunstvoll lapidar geschilderte Einblicke in das mobile Leben der Katalanen" erhält. Knipp lobt zudem die Sprache des Autors - "plastisch, anschaulich, sinnlich" - und seine Erzählweise, die er unspektakulär und dennoch spannend findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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