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Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte - romantisch, tragisch und wunderschön schräg.
Wenn Gregor einen Raum betritt, scheint die Sonne heller und die Welt dreht sich ein wenig langsamer. Mit ihm ist alles strahlender, intensiver und lustiger - weil er ein Spaßvogel ist und ein Frauentyp. Dass er zwar alle Mädchen bekommt, aber nur Mira will, kann er ihr jedoch nicht mehr sagen: Denn ausgerechnet in dem Moment, als er ihr seine Liebe gestehen will, wird Gregor von einem Golfball am Kopf getroffen und ins Wachkoma befördert.
Als Gregor nach vielen Wochen die Welt langsam wieder
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Produktbeschreibung
Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte - romantisch, tragisch und wunderschön schräg.

Wenn Gregor einen Raum betritt, scheint die Sonne heller und die Welt dreht sich ein wenig langsamer. Mit ihm ist alles strahlender, intensiver und lustiger - weil er ein Spaßvogel ist und ein Frauentyp. Dass er zwar alle Mädchen bekommt, aber nur Mira will, kann er ihr jedoch nicht mehr sagen: Denn ausgerechnet in dem Moment, als er ihr seine Liebe gestehen will, wird Gregor von einem Golfball am Kopf getroffen und ins Wachkoma befördert.

Als Gregor nach vielen Wochen die Welt langsam wieder wahrzunehmen beginnt, sitzt Mira an seinem Bett. Die zauberhafte, wild gelockte Mira, der er doch nicht ganz egal zu sein scheint. Und da beschließt Gregor zu kämpfen für das ganz große Glück. Wird es ihm gelingen, die unsichtbare Mauer zu durchbrechen, die ihn von Mira und der Welt dort draußen trennt?

Für alle Fans von Nick Hornbys 'A long way down' und 'Während du schliefst'.
Autorenporträt
Elsäßer, Tobias
Tobias Elsäßer, geboren 1973, arbeitet als freier Journalist, Autor und Gesangslehrer. Darüber hinaus leitet er Schreibwerkstätten und Songwriter-Workshops für Jugendliche und schreibt Drehbücher. Seine Kinder- und Jugendbücher wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Außerdem ist Tobias Elsäßer Gewinner des Kranichsteiner Literaturstipendiums 2010. Er lebt in der Nähe von Stuttgart.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.2016

Gott ist eine Tausend-Watt-Glühbirne
Tobias Elsäßer entwirft fabelhafte Figuren und traut ihnen nicht über den Weg

Ist Nostalgie überhaupt etwas für Jugendliche? Schließlich ist es nicht ganz einfach, sich in ein verlorenes Zuhause zurückzuwünschen, einen so vagen, pastellfarbenen Ort, wenn man in Wirklichkeit noch genau dort wohnt: zu Hause. Mit siebzehn, das wissen die entfremdeten Kindheitsfreunde Gregor und Mira in Tobias Elsäßers Roman "Zwischenlandung" sehr wohl, ist man normalerweise ein wenig zu jung für Erinnerungen an bessere Zeiten, und, wenn alles gutgeht, auch ein wenig zu unbeschwert.

Gut ist nach den ersten Seiten schon nichts mehr, doch das Ereignis, das den beiden die Unbeschwertheit nimmt, ist ungewöhnlich lustig für einen Schicksalsschlag: Sekunden bevor er einen letzten Annäherungsversuch an Mira wagen kann, wird Gregor, der in den Ferien in Golfplatzteichen nach verschossenen Bällen taucht, von einem Ball am Kopf getroffen und fällt ins Wachkoma. Abwechselnd erzählen nun Mira und Gregor, der allmählich das Bewusstsein wiedererlangt, sich jedoch bis zum Ende des Romans ausschließlich dem Leser anvertrauen kann, die Geschichte seiner langsamen Genesung - begleitet von der immer stärker werdenden Einsicht, dass früher alles besser war. Was, fragen sie, ist aus ihrem Blutsgeschwisterversprechen von damals geworden, für immer zusammenzuhalten? Wann hat man aufgehört, einander genau das zu sagen, was man fühlt?

Jugendliche, das ist nun nicht mehr zu übersehen, sind die geborenen, die bestmöglichen Nostalgiker. Denn das Pathos, das solche Fragen mit sich bringen, wissen sie mit absurder Komik aufzuwiegen, wenn sie zum Beispiel, wie Gregor, Gott als Tausend-Watt-Glühbirne halluzinieren, ihnen der Physiotherapeut als Teufel mit Unterarmtattoo erscheint oder ihr Unterbewusstsein, ein schroffer Typ mit respektablem Grundwissen in Freudscher Psychoanalyse, ihnen Nachrichten von einem Freund überbringt, den sie "vor langer Zeit weggesperrt" haben, ihrem früheren Ich.

Elsäßer trifft die ausgesprochen kluge Entscheidung, die Ergründung der unweigerlich verstreichenden Zeit zwei Menschen zu überlassen, die jung genug sind, um noch nicht vor ihr zu resignieren, aber alt genug, um sich vor ihr zu fürchten. So gelingt es ihm nicht nur, einen universellen Kern in den Qualen des Erwachsenwerdenmüssens freizulegen, sondern auch, der Sehnsucht nach der Jugend, diesem großväterlichsten aller Gefühle, neues Leben einzuhauchen. Kaum darf sie nämlich ihr Unwesen im Leben von Teenagern treiben, greift sie nicht mehr nur zurück in die Vergangenheit, erstreckt sich vielmehr bis in die Zukunft. Denn wenn ein jugendlicher Nostalgiker wie Gregor fragt, "Wer bin ich?", fragt er gleichzeitig "Wer war ich?" und "Wer könnte ich sein?" Das glücklichere Kind, das er glaubt, einmal gewesen zu sein, beschwört er nicht herauf, um es sich dann in diesem Tagtraum bequem zu machen. Er will handeln, etwas ändern.

Dass Gregor und Mira der Nostalgie - bei allem Gespür für sie und ihren treuen Begleiter, den Kitsch - trotzdem nicht recht über den Weg trauen wollen, ist bezeichnend. "Für einen Moment", erinnert sich Mira an den Augenblick kurz vor Gregors Unfall, "hatte ich den Gregor wiedergesehen, mit dem ich von der Brücke auf Züge gespuckt hatte und als Mutprobe durch Brennnesseln gerannt war. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Vielleicht hatte mein Gehirn damit begonnen, die Erinnerungen nach dem Unfall neu zu ordnen." Gehirne, folgert sie, haben nun mal die Gewohnheit, die Vergangenheit im Nachhinein schöner zu dichten, ob das nun gerecht ist oder nicht. "Ich weiß, dass es ein kitschiges Bild ist", sagt auch Gregor über seinen "großen Traum", der von Mira, einem VW-Bus und Lavendelfeldern handelt. "Aber manchmal ist Kitsch die einzige Währung, gegen die man sein zielloses Leben eintauschen möchte."

Mit ihrer Fähigkeit, sich in einem Augenblick kompromisslos in romantisch-sehnsuchtsvollen Gedanken verlieren und im nächsten über die Bedingungen und Konsequenzen dieses Sich-Verlierens reflektieren zu können, erscheinen die Figuren in solchen Momenten feinsinniger als der Autor selbst, der Gregor letztlich aufwachen und wie selbstverständlich mit Mira zusammenkommen lässt. Und ihn sprechen lässt, als wäre die Erkenntnis, dass die Zeit nun mal nicht spurlos an Versprechen und Beziehungen vorbeigeht, nicht mehr als ein Begleitsymptom seines neurologischen Ausnahmezustands gewesen, von dem er nun geheilt ist: "Wir beide sind jetzt ein Paar", heißt es im Nachtrag, "und daran wird sich in diesem Leben auch nichts mehr ändern. Denn unsere Liebe ist für immer." Es ist, als habe Elsäßer, trotz der Bereitschaft, seine Figuren komplexe, frustrierende Fragen stellen zu lassen, im letzten Moment der Mut verlassen, ihnen und dem Leser etwas anderes als einfache Antworten darauf zuzumuten. Oder als habe er Gregor und Mira schlicht nicht zugehört, wenn sie so meisterhaft vorführen, wie man in Wunschträumen schwelgt, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.

KATHARINA LASZLO

Tobias Elsäßer: "Zwischenlandung".

Verlag Fischer Sauerländer, Frankfurt 2015. 304 S., geb., 14,99 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Bis auf den Schluss hat Rezensentin Katharina Laszlo dieser Jugendroman sehr gut gefallen. Die Kindheitsfreunde Gregor und Mira reflektieren, jeder für sich, nach einem Unfall, der Gregor im Wachkoma zurücklässt, über die Vergangenheit. Wie schön sie war, oder nicht? Das die beiden 17-Jährigen in einem Moment sentimental und im nächsten kritisch sind, findet Laszlo eindrucksvoll geschildert. Nur der sentimentale Schluss hätte nicht sein müssen, meint sie. Da hat den Autor wohl der Mut verlassen.

© Perlentaucher Medien GmbH
Ein spannender, mitunter auch witziger Jugendroman, der mehr ist als nur eine tragische Liebesgeschichte. Jana Mikota Alliteratus 20160203