Als Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen. Es kam von Anfang an keine Spannung und kein Nervenkitzel auf.
Vielmehr ist es das Tagebuch eines trockenen Alkoholikers, der uns über seine Gedanken und Sentimentalitäten (vor allem für seine Exfrau) und nahezu jede Kleinigkeit seines
Tagesablaufs haarklein berichtet. Nach knapp einem Viertel des Buches fand ich mich deshalb nicht annähernd gut…mehrAls Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen. Es kam von Anfang an keine Spannung und kein Nervenkitzel auf.
Vielmehr ist es das Tagebuch eines trockenen Alkoholikers, der uns über seine Gedanken und Sentimentalitäten (vor allem für seine Exfrau) und nahezu jede Kleinigkeit seines Tagesablaufs haarklein berichtet. Nach knapp einem Viertel des Buches fand ich mich deshalb nicht annähernd gut unterhalten, sondern gelangweilt, zusätzlich auch, da es der Handlung und Spannung nicht zuträglich ist zu wissen, wie er jede Zutat aufgezählt und detailliert Schritt für Schritt sein Essen zubereitet, wie viel Kaffee er konsumiert oder was er sonst so im Einzelnen isst.
Teilweise wirkt es auch wie ein Ratgeber für trockene Alkoholiker und ein Plädoyer an Gott zu glauben.
Die Dialoge finde ich häufig flach bis überflüssig. Letzteres gilt auch für so manche Information; z.B. dass am Abend die Wurst vom Mittag verdaut ist; dass er seinen Apfelkuchen kaut...
Die eigentliche Handlung nimmt einen recht geringen Teil des Buches ein und spielt überhaupt eine recht untergeordnete Rolle während Magni, der mitleidheischende trockene Alkoholiker und in der Funktion auch hinzugezogener Berater, den überwiegenden Teil des Buches für sich beansprucht. Die Figuren empfand ich als konturlos, sie sind nicht herausgearbeitet. Einzig Atli, der eine tragende Nebenrolle spielt, wirft Schatten und hat Charakter. Die anderen sind ziemlich blass und nichtssagend, selbst die Kommissarin/Magnis Exfrau. Die Begründungen, die für diverse Suchten, inklusive Alkoholsucht vorgebracht werden, bedienen sich der gängigen Klischees.
Alles in allem wirkt das Buch nocht recht holprig stockend und verkrampft.
Die Idee, einen Krimi/Thriller aus Sich eines hinzugezogenen Polizeiberaters darzustellen, fand ich an und für sich gut. Ich hätte mir allerdings mehr davon erhofft.
Da der Roman in Island handelt, wo jeder jeden duzt, finde ich es angenehm, dass man dies in der Übersetzung auch so belassen und nicht den hiesigen Gepflogenheiten angepasst hat.