Marco Rehberg, Kulturchef der Neuen Zeitung, ist 58 Jahre alt. Er hat die Altersgrenze erreicht und muss abtreten. Silvio Blatter erzählt eindringlich die aktuelle Geschichte einer Ausmusterung und einer beginnenden neuen Lebenszuversicht, die sich gegen dieses gesellschaftlich verordnete Altseinsollen durchsetzt.
Marco Rehberg, Kulturchef der renommierten Neuen Zeitung, der "letzte Romantiker im Kulturressort", hat die Altersgrenze erreicht. Dem jugendlich-vitalen Erfolgstyp fällt es schwer zu akzeptieren, dass seine aktive Zeit abgelaufen ist und er den Jüngeren in der Redaktion Platz machen muss. Dabei sollte ihn das nicht verwundern, da "mehr als die Hälfte aller Unternehmen des Landes keine Mitarbeiter über 50 beschäftigten". Die Frage, wo er jetzt im Leben steht, nimmt ihm buchstäblich den Atem. Rehberg, geschieden, eine erwachsene Tochter, ist jetzt ein Mann nach der Berufs- und Familienphase. Er sehnt sich nach einer Frau, wünscht sich eine neue Beziehung, nicht aber irgendeine Geliebte, das wäre verlorene Zeit. Nur Nuria Malik, die Malerin, gibt seinem Leben einen gewissen Halt. Seit 35 Jahren sitzt er ihr Modell. In ihren 20 Rehberg-Porträts hat sie seine Verwandlungen festgehalten.
"Zwölf Sekunden Stille" zeigt das nicht aufzuhaltende Schicksal am Ende einer Berufs- und Familienkarriere, die Geschichte einer Ausmusterung und des glücklichen Beginns eines mit neuem Sinn gefüllten Lebensabschnitts. Der aktuelle Roman des bekannten Schweizer Autors beschreibt das Altern in einer Gesellschaft, die dem Jugendwahn verfallen scheint. Ein ganzes Jahr braucht es, bis der Held zu sich und seiner neuen Rolle findet: Eine ebenso sanfte und poetische, eindringlich und einfühlsam erzählte Geschichte vom Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ein Übergang, der Rehberg gelingt.
Silvio Blatter, 1946 in Bremgarten in der Schweiz geboren, lebt heute abwechselnd in Zürich und München. Blatter hat ein umfangreiches episches Werk vorgelegt, u.a. die Trilogie "Zunehmendes Heimweh", "Kein schöner Land", "Das sanfte Gesetz", und die Romane "Das blaue Haus" und "Wassermann". Zuletzt erschien in der Frankfurter Verlagsanstalt sein Roman "Die Glückszahl".
Marco Rehberg, Kulturchef der renommierten Neuen Zeitung, der "letzte Romantiker im Kulturressort", hat die Altersgrenze erreicht. Dem jugendlich-vitalen Erfolgstyp fällt es schwer zu akzeptieren, dass seine aktive Zeit abgelaufen ist und er den Jüngeren in der Redaktion Platz machen muss. Dabei sollte ihn das nicht verwundern, da "mehr als die Hälfte aller Unternehmen des Landes keine Mitarbeiter über 50 beschäftigten". Die Frage, wo er jetzt im Leben steht, nimmt ihm buchstäblich den Atem. Rehberg, geschieden, eine erwachsene Tochter, ist jetzt ein Mann nach der Berufs- und Familienphase. Er sehnt sich nach einer Frau, wünscht sich eine neue Beziehung, nicht aber irgendeine Geliebte, das wäre verlorene Zeit. Nur Nuria Malik, die Malerin, gibt seinem Leben einen gewissen Halt. Seit 35 Jahren sitzt er ihr Modell. In ihren 20 Rehberg-Porträts hat sie seine Verwandlungen festgehalten.
"Zwölf Sekunden Stille" zeigt das nicht aufzuhaltende Schicksal am Ende einer Berufs- und Familienkarriere, die Geschichte einer Ausmusterung und des glücklichen Beginns eines mit neuem Sinn gefüllten Lebensabschnitts. Der aktuelle Roman des bekannten Schweizer Autors beschreibt das Altern in einer Gesellschaft, die dem Jugendwahn verfallen scheint. Ein ganzes Jahr braucht es, bis der Held zu sich und seiner neuen Rolle findet: Eine ebenso sanfte und poetische, eindringlich und einfühlsam erzählte Geschichte vom Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Ein Übergang, der Rehberg gelingt.
Silvio Blatter, 1946 in Bremgarten in der Schweiz geboren, lebt heute abwechselnd in Zürich und München. Blatter hat ein umfangreiches episches Werk vorgelegt, u.a. die Trilogie "Zunehmendes Heimweh", "Kein schöner Land", "Das sanfte Gesetz", und die Romane "Das blaue Haus" und "Wassermann". Zuletzt erschien in der Frankfurter Verlagsanstalt sein Roman "Die Glückszahl".
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2005Mondfinsternis des Lebens
Silvio Blatter rebelliert gegen die Abschiebung der Älteren
Venedig ist Ende und Anfang. Als der Mond schon fast vom Erdschatten bedeckt ist, ruft Marco Rehberg, einer plötzlichen Eingebung folgend, Amanda in Zürich an. Finster ist es über den Lagunen, schwarz und bewegungslos liegt das Wasser, der rote Rand des Mondes in Zürich und Venedig ist deckungsgleich. Amanda steht auf dem Balkon ihrer Wohnung und beobachtet die Mondfinsternis. Es ist still, und in der Stille fügt sich die letzte weiße Stelle im Puzzle. Rehberg knipst mit seinem Handy ein Bild der Mondfinsternis und schickt es in die Schweiz. Postwendend kommt die Aufnahme des Nachthimmels zurück. Der Mond über Venedig und der Mond über Zürich sind nicht mehr zu unterscheiden. Marco Rehberg, Kulturchef der "Neuen Zeitung", ist am Ende einer langen Odyssee und am Anfang einer neuen Epoche seines Lebens angekommen.
Das ist Kunst und Kitsch zugleich im neuen Roman "Zwölf Sekunden Stille" des neunundfünfzigjährigen Schweizer Schriftstellers Silvio Blatter. Ein wenig Kunst, weil es ihm gelingt, sich mit dem Grundriß des Romans und der Statur seines Helden in einen allgemein gültigen Stoff einzuklinken und im Stil eines späten Entwicklungsromans den letzten Lebensabschnitt des Feuilletonisten in Zeiten des Jugendwahns, der Arbeitsplatzreduktion und der jugendlich gebliebenen, überflüssig gewordenen Frühpensionistengeneration abzubilden. Kitsch, weil er Erlebnissurrogate serviert, die leicht konsumierbar sind, weil er einfache Emotionen und den Wunsch nach schneller Erfüllung bedient, triviale, vorhersehbare Beziehungsmuster entwickelt und uns schließlich mit einem Happy-End versieht, das alle Erwartungen nach überschaubaren Verhältnissen erfüllt. Nicht, daß Silvio Blatter mit seinem Roman den Puls der Zeit verfehlen würde. Die Geschichte einer Ausmusterung, einer komplizierten Selbstfindung und eines glücklichen Neubeginns trifft den Nerv der Zeit und beleuchtet ein Thema, das von der aktuellen Literatur bislang merkwürdig tabuisiert wurde.
Marco Rehberg, achtundfünfzigjähriger Feuilletonredakteur, letzter Romantiker im Kulturressort, weiß, daß seine Zeit abgelaufen ist. Aber er verdrängt diese Einsicht, aus Angst vor dem freien Fall. Auch sein Gefühlsleben ist am toten Punkt angelangt. Von seiner Frau ist er geschieden, ein paar Affären sind gestrandet, die Tochter, die er liebt, geht eigene Wege, der Vater im Pflegeheim erkennt ihn nicht wieder, und seine Mutter konfrontiert ihn mit der Tatsache eines Neubeginns mit einem Gleichgesinnten, dessen Frau ebenfalls im Pflegeheim dahinsiecht. Rehberg steht an der Engführung seines Lebens. Ein ganzes Jahr der Unrast und des inneren Unglücks wird er brauchen, um ein anderer zu werden.
Silvio Blatter läßt das Leben seiner Figur in ruhigen Bildausschnitten Revue passieren. Es entfaltet sich chronologisch in vier großen Kapiteln, die den vier Jahreszeiten zugeordnet werden und mit dem Herbst einsetzen. Das Venedig-Kapitel, Ort der Abgrenzung und der Schicksalswende, ist unter dem Titel "Mondfinsternis" angefügt. Schließlich liefert der kurze Epilog "Tabula Rasa" den Beleg für die glückliche Zukunft von Marco und Amanda. Wie zu Beginn sehen wir die beiden an einem Fest, dieses Mal aber als Paar. Auch den Auftakt des Romans markiert eine festliche Inszenierung: die Einweihung des Pressezentrums der NZ-Verlagsgruppe. Rehberg weiß, daß er die kommende Ära in der Geschichte der Zeitung nicht mehr erleben wird. Und er realisiert, daß ihm aus dem Leben als Journalist, dem er sich mit Haut und Haaren verschrieben hatte, kaum ein Freund geblieben ist. Er ist einsam. Das Leben erscheint ihm sinnlos. Fluchtartig verläßt er den Ort, an dem seine Kollegen ihr Jungsein zelebrieren - ein wildes Gefühl des Ausgestoßenseins im Leib. Nur die Malerin Nuria Malik, die ihn seit fünfunddreißig Jahren porträtiert, gibt ihm noch einen gewissen Halt.
Kalt bilanziert er, was ihm bleibt. Liebschaften hat er satt. Die Phase seines Familienlebens ist abgeschlossen. Das aktive Berufsleben ist vorzeitig abgebrochen. Jetzt denkt er plötzlich an Amanda Steinfels. Sie, die über Musik schreibt und jeden Pianisten am Anschlag erkennt, leuchtet immer dann als gespenstisches Phantasma auf, wenn er zur Einsicht kommt, daß die Fäden seines Lebens falsch geknüpft sind. Sie ist, so imaginiert er, die einzige Frau, mit der er gerne durch die Nacht fahren oder am Zaun der Startbahn ohne Licht im Auto sitzen würde.
Aus diesem Stoff eines unversehens ins berufliche und emotionale Niemandsland Geschleuderten hätte ein brisanter Zeitroman werden können - wenn sich Silvio Blatter in der Kunst der Reduktion geübt hätte. Aber er fährt alle Kurven aus. Er strafft nicht, er faßt nicht zusammen, er läßt nicht die Pausen sprechen und auch nicht das Verschwiegene. Die Exposition der Problemlage wird zerdehnt, die Präsentation des Helden und seiner Psychostruktur wird auch dann noch weitergetrieben, als der Leser längst begriffen hat, wie es um ihn steht. Alle Sequenzen im Lebens des Marco Rehberg reiht der Autor monoton auf eine Schnur. Damit schleift Silvio Blatter seiner Geschichte einer stummen Rebellion gegen das vorzeitige Abgeschobenwerden vorzeitig alle Kanten ab.
PIA REINACHER
Silvio Blatter: "Zwölf Sekunden Stille". Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2004. 302 S., geb., 19,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Silvio Blatter rebelliert gegen die Abschiebung der Älteren
Venedig ist Ende und Anfang. Als der Mond schon fast vom Erdschatten bedeckt ist, ruft Marco Rehberg, einer plötzlichen Eingebung folgend, Amanda in Zürich an. Finster ist es über den Lagunen, schwarz und bewegungslos liegt das Wasser, der rote Rand des Mondes in Zürich und Venedig ist deckungsgleich. Amanda steht auf dem Balkon ihrer Wohnung und beobachtet die Mondfinsternis. Es ist still, und in der Stille fügt sich die letzte weiße Stelle im Puzzle. Rehberg knipst mit seinem Handy ein Bild der Mondfinsternis und schickt es in die Schweiz. Postwendend kommt die Aufnahme des Nachthimmels zurück. Der Mond über Venedig und der Mond über Zürich sind nicht mehr zu unterscheiden. Marco Rehberg, Kulturchef der "Neuen Zeitung", ist am Ende einer langen Odyssee und am Anfang einer neuen Epoche seines Lebens angekommen.
Das ist Kunst und Kitsch zugleich im neuen Roman "Zwölf Sekunden Stille" des neunundfünfzigjährigen Schweizer Schriftstellers Silvio Blatter. Ein wenig Kunst, weil es ihm gelingt, sich mit dem Grundriß des Romans und der Statur seines Helden in einen allgemein gültigen Stoff einzuklinken und im Stil eines späten Entwicklungsromans den letzten Lebensabschnitt des Feuilletonisten in Zeiten des Jugendwahns, der Arbeitsplatzreduktion und der jugendlich gebliebenen, überflüssig gewordenen Frühpensionistengeneration abzubilden. Kitsch, weil er Erlebnissurrogate serviert, die leicht konsumierbar sind, weil er einfache Emotionen und den Wunsch nach schneller Erfüllung bedient, triviale, vorhersehbare Beziehungsmuster entwickelt und uns schließlich mit einem Happy-End versieht, das alle Erwartungen nach überschaubaren Verhältnissen erfüllt. Nicht, daß Silvio Blatter mit seinem Roman den Puls der Zeit verfehlen würde. Die Geschichte einer Ausmusterung, einer komplizierten Selbstfindung und eines glücklichen Neubeginns trifft den Nerv der Zeit und beleuchtet ein Thema, das von der aktuellen Literatur bislang merkwürdig tabuisiert wurde.
Marco Rehberg, achtundfünfzigjähriger Feuilletonredakteur, letzter Romantiker im Kulturressort, weiß, daß seine Zeit abgelaufen ist. Aber er verdrängt diese Einsicht, aus Angst vor dem freien Fall. Auch sein Gefühlsleben ist am toten Punkt angelangt. Von seiner Frau ist er geschieden, ein paar Affären sind gestrandet, die Tochter, die er liebt, geht eigene Wege, der Vater im Pflegeheim erkennt ihn nicht wieder, und seine Mutter konfrontiert ihn mit der Tatsache eines Neubeginns mit einem Gleichgesinnten, dessen Frau ebenfalls im Pflegeheim dahinsiecht. Rehberg steht an der Engführung seines Lebens. Ein ganzes Jahr der Unrast und des inneren Unglücks wird er brauchen, um ein anderer zu werden.
Silvio Blatter läßt das Leben seiner Figur in ruhigen Bildausschnitten Revue passieren. Es entfaltet sich chronologisch in vier großen Kapiteln, die den vier Jahreszeiten zugeordnet werden und mit dem Herbst einsetzen. Das Venedig-Kapitel, Ort der Abgrenzung und der Schicksalswende, ist unter dem Titel "Mondfinsternis" angefügt. Schließlich liefert der kurze Epilog "Tabula Rasa" den Beleg für die glückliche Zukunft von Marco und Amanda. Wie zu Beginn sehen wir die beiden an einem Fest, dieses Mal aber als Paar. Auch den Auftakt des Romans markiert eine festliche Inszenierung: die Einweihung des Pressezentrums der NZ-Verlagsgruppe. Rehberg weiß, daß er die kommende Ära in der Geschichte der Zeitung nicht mehr erleben wird. Und er realisiert, daß ihm aus dem Leben als Journalist, dem er sich mit Haut und Haaren verschrieben hatte, kaum ein Freund geblieben ist. Er ist einsam. Das Leben erscheint ihm sinnlos. Fluchtartig verläßt er den Ort, an dem seine Kollegen ihr Jungsein zelebrieren - ein wildes Gefühl des Ausgestoßenseins im Leib. Nur die Malerin Nuria Malik, die ihn seit fünfunddreißig Jahren porträtiert, gibt ihm noch einen gewissen Halt.
Kalt bilanziert er, was ihm bleibt. Liebschaften hat er satt. Die Phase seines Familienlebens ist abgeschlossen. Das aktive Berufsleben ist vorzeitig abgebrochen. Jetzt denkt er plötzlich an Amanda Steinfels. Sie, die über Musik schreibt und jeden Pianisten am Anschlag erkennt, leuchtet immer dann als gespenstisches Phantasma auf, wenn er zur Einsicht kommt, daß die Fäden seines Lebens falsch geknüpft sind. Sie ist, so imaginiert er, die einzige Frau, mit der er gerne durch die Nacht fahren oder am Zaun der Startbahn ohne Licht im Auto sitzen würde.
Aus diesem Stoff eines unversehens ins berufliche und emotionale Niemandsland Geschleuderten hätte ein brisanter Zeitroman werden können - wenn sich Silvio Blatter in der Kunst der Reduktion geübt hätte. Aber er fährt alle Kurven aus. Er strafft nicht, er faßt nicht zusammen, er läßt nicht die Pausen sprechen und auch nicht das Verschwiegene. Die Exposition der Problemlage wird zerdehnt, die Präsentation des Helden und seiner Psychostruktur wird auch dann noch weitergetrieben, als der Leser längst begriffen hat, wie es um ihn steht. Alle Sequenzen im Lebens des Marco Rehberg reiht der Autor monoton auf eine Schnur. Damit schleift Silvio Blatter seiner Geschichte einer stummen Rebellion gegen das vorzeitige Abgeschobenwerden vorzeitig alle Kanten ab.
PIA REINACHER
Silvio Blatter: "Zwölf Sekunden Stille". Roman. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2004. 302 S., geb., 19,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Für Beatrice Eichmann-Leutenegger hat dieser Roman über einen mit seiner Pensionierung konfrontierten Kulturchef einer Zeitung zwei qualitativ sehr unterschiedliche Seiten. Zunächst einmal stellt sie fest, dass das Buch wenig Handlung schildert, es beschreibe das neue Leben von Dr. Marco Rehberg, der nun von viel freier Zeit, seinen Lungenproblemen und der Sehnsucht nach jungen Frauen umgetrieben werde. Wenn der Autor die Welt der Zeitungsredaktion schildert, bewegt er sich in einer "trendgerechten Sprache", die kaum "literarischen Schimmer" zu entzünden vermag, beklagt sich die Rezensentin. Auch die Handlungselemente um das Thema "reifer Mann und die junge Frau" findet Eichmann-Leutenegger zu nah am "Klischee" und zudem "sattsam bekannt". Beeindruckt dagegen hat die Rezensentin der zweite Teil des Romans, in dem sich Rehberg mit dem Alter konfrontiert sieht und von "Schwellenängsten" geplagt wird. Besonders in den Begegnungen des Protagonisten mit seinem tauben Vater im Altersheim hat sie "eindrückliche Szenen" entdeckt und "tiefere Schichten", die sie von den Möglichkeiten" Blatters überzeugen. Hier "blitzt eine andere Dimension auf", lobt die Rezensentin, die in dieser Geschichte einer Pensionierung auch ein "kleines Sterben" geschildert sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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