Nein, es ist kein bequemes Buch - keines, welches man lesen kann, ohne sich selbst damit auseinander zu setzen. Aber: es ist ein lohnendes Buch - ein Buch, welches den Leser beschenkt. Beschenkt mit Gedanken über das Alt-werden und - sein. Dadurch lernen wir "Paul" kennen und lieben - er, der mit
seinen 78 Jahren noch täglich mit seiner Frau Zwiesprache hält,die ihn leider schon verlassen hat, er,…mehrNein, es ist kein bequemes Buch - keines, welches man lesen kann, ohne sich selbst damit auseinander zu setzen. Aber: es ist ein lohnendes Buch - ein Buch, welches den Leser beschenkt. Beschenkt mit Gedanken über das Alt-werden und - sein. Dadurch lernen wir "Paul" kennen und lieben - er, der mit seinen 78 Jahren noch täglich mit seiner Frau Zwiesprache hält,die ihn leider schon verlassen hat, er, der noch eine schwerstbehinderte Tochter pflegen muss. Mit ihr lebt er in einem Mehrfamilienhaus und wird von allen anderen Parteien im Haus massivst angegriffen. Wäre da nicht "Alex" - der nette junge Mann vom Pfelgedienst, der nicht immer nur nach Vorschrift arbeitet.
Dieses Buch hat mich beim Lesen so beschäftigt, dass ich noch die Nacht brauchte, um es im Schlaf zu verarbeiten - Victoria Suffrage nimmt sich Themen, an, die lieber totgeschwiegen werden. Aber jeder von uns wird alt - .... eine Tatsache, der wir ins Auge blicken müssen. Wie sieht es dann mit der Selbstbestimmung aus? Wird man unser Leben in ein paar Sätzen zusammenfassen können und mehr waren wir nicht wert.
Dieses Buch braucht Leser. Aufmerksame Leser, die sich aus ihrer trügerischen Ruhe aufschrecken lassen und beginnen die Augen auf zu machen - Zusammenhänge zu sehen.
Mich hat die Art, wie Victoria Suffrage es schafft, neben all der Schwere auch den Humor nicht zu kurz kommen zu lassen, beeindruckt mich sehr - ich habe manchmal laut aufgelacht und Paul und alle richtig in mein Herz geschlossen.